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Alt 19.05.2010, 19:50
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Paisano Paisano ist offline
Schachcomputer Koryphäe
 
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AW: Re: Der "richtige" Weg in der Schachprogrammierung ?

Hallo Nick,
 Zitat von spacious_mind Beitrag anzeigen
Ich hatte mal in ein Englisches Forum diese gleiche Fragen gestellet die ich jetzt hier mal versuche auf Deutsch zu schreiben. Die reaktion war interessant und es gab auch ein paar aufregungen

In den 30/40 iger Jahren da hatte der Hollaender Adrian de Groot Turnier Schachspieler (Profies und Amateure) fuer 10 plus Jahre verfolgt in Ihre Turniere und sie danach Fragen gestellt ueber Ihre spiele.

Es kam raus das ein Schachspieler egal ob er Profi ist oder Amateur nur durchschnittlich 6 Tief rechnet. Der bessere spieler durch erfahrung und durch seiner Natur sieht aber die positionen besser und sieht die Zukunft besser. Er ist aber nicht klueger und er rechnet auch nicht tiefer.
ja, von dieser Untersuchung/Studie habe ich gehört, es hat mich auch überrascht, weil ich schon davon ausgegangen bin, daß ein Großmeister im Allgemeinen tiefer rechnet (in forcierten Varianten macht er das ja mit Sicherheit)
 Zitat von spacious_mind Beitrag anzeigen
Als das Bericht raus kam da wollten naturlich die Welt Ihn zeigen das er falsch ist mit sein Bericht und die Russen und Amerikaner haben dann aehnliche Tests gemacht und mit den gleichen ergebnissen. Daher wurde der Adrian de Groot nie wiedersprochen.
Ich meine, ein Großmeister hat mal auf die Frage, wie tief er seine Züge (Variante) vorausplane, geantwortet: Eine!..., aber die Richtige!!!, aber sicher nicht ganz ernst gemeint.
 Zitat von spacious_mind Beitrag anzeigen
Jetzt kommt der David Levy an in den 70iger Jahren und meldet zu der Welt das kein Computer Ihn in 10 Jahren schlagen wird und macht eine Wette daraus. Was naturlich alle hersteller und progammierer herausfordert Ihn zu schlagen. Und so faengt dann das rennen an schneller und schneller zu werden und egal wie man gewinnt.

Jetz naturlich wollte der David Levy damit nur Schlagzeilen machen und ein bischen beruehmtheit bekommmen. Die folgen im Grunde genommen waren ja egal. Die Schlagzeile und Buecher zu verkaufen war das wichtigste
Mag sein, aber er hat auch viel getan für das Computerschach.
 Zitat von spacious_mind Beitrag anzeigen
Genau zu der Zeit als der David Levy die Welt aufgefordert hatte, wenn man da zurueckgehen koennte und der David Levy anstatt eine ausforderung gemacht haette zum Motto das "kein Schachcomputer der das Spiel wie ein Mensch spielt Ihn nicht schlagen kann" und dann das Werk von Adrian de Groot als basis genommen haette. Zum Beispiel zu sagen:

Der menschliche Computer darf nicht mehr als 6 Tief rechnen und darf selektiv nur zb 4 Stellungen bis auf 12-18 gehen (als Beispiel).
Da müsste man dem Computer aber noch einige Dinge "beibringen", damit er nicht absolut chancenlos ist.

*Eine riesige Datenbank = Gedächtnis beim menschlichen Spieler
*Lernfähigkeit = Fehler nicht wiederholen
*Stellungsmuster erkennen = ohne Berechnung bestimmte Stellungen beurteilen können

Ob das jemals möglich sein wird ?
Vielleicht kommt es ja irgendwann mal wieder zu einer Situation, wo schnellere Hardware nichts mehr bringt und die Programmierer sich wieder
mehr mit der Entwicklung von "intelligenterer" Software beschäftigen müssen, um Fortschritte zu machen ?
 Zitat von spacious_mind Beitrag anzeigen
Ein anderer weg waere ja auch gewesen die obige aussage auf geschwingikeit um zu rechnen und zu sagen fuer veranstaltungen darf der computer nur maximal 50 MHz haben was dann vielleicht den gleichen Ziel erreicht

Die programmierer muessten sich dann doch mit das schachwissen beschaeftigen und vielleicht das programm lehrnfaehigkeiten beibringen usw. Da programmierer ueber die Jahren besser werden und der mensch auch, mit so einen Standart haette man heute 30 Jahre spaeter verdammt gute Computer gegen Menschen Turniere gehabt und Computer schach waere nicht am sterben sondern eine Weltweite begeistheit
Ich verstehe, was Du meinst, Schachcomputer als Instrument, um den Reiz des Schachspiels langfristig für Menschen zu erhalten (und erhöhen),
ein schöner Gedanke, der aber (leider) durch finanzielle Interessen zunichte gemacht wird.
 Zitat von spacious_mind Beitrag anzeigen
So dreht sich das leben
...aber es wird sich immer weiter drehen

Grüße
Uwe
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Der nächste Satz ist eine Lüge. Der vorhergehende Satz ist wahr.
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