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Alt 05.02.2013, 12:49
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mclane mclane ist offline
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AW: Novag Diamond gegen Mephisto Berlin / Schnellschach

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Ich stöberte letztens in der CSS 6/94 und fand einen Bericht von Thorsten Czub zum Novag Diamond, der damals neu herausgekommen war. Aus den Partien wurde ich nicht schlau: ein Sieg gegen den Milano, ein Remis gegen Berlin 68000. Keine übliche "Kittinger hat das Rad neu erfunden"-Euphorie. Das ließ schlimmeres über die Spielstärke des Diamond vermuten. Ich beschloß also mir selbst einen Eindruck zu verschaffen.
hi, ich kann mich nicht mehr genau erinnern was CSS letztlich abgedruckt hat. Aber ich habe hier noch den Original-Artikel:

DIAMOND are a girl's best friend !
von
Thorsten Czub


Vor kurzem bin ich eine Etage höher gezogen. Ich wohne jetzt direkt unter dem Dach. Natürlich habe ich dadurch auch eine neue Flurnachbarin bekommen. Letztens traf ich sie in der Waschküche, wo sie gerade ihre Wäsche aufhing. Dezent, wie ich bin, frug ich, was das denn für ein weißer Schlafanzug sei, wem denn dieser gehöre: Das sei ihr Karate-Anzug! Uff! Tja. Mit solch' einer Antwort, hatte ich nicht gerechnet. Ich wurde aufmerksam. Schnell fand ich heraus, das neben Karate auch der Schwertkampf ihre Leidenschaft war, und daß sie Physik studiere. Ich erzählte ihr, daß ich Schach spiele. Da sie sich sehr für Go interessierte, brachte ich ihr schnell Schach bei, und zeigte ihr meine Schachcomputer. Und nun kommt sie fast jeden Tag, zu einer Tasse Tee und einer Partie Schach zu Besuch, und ich zeige ihr alle meine Schachcomputer und Schach- Programme und alles was ich sonst noch anzubieten habe.

Sylvia, denn - so heißt sie, meinte, so einen Schachcomputer könnte sie ja vielleicht auch gut gebrauchen. Flugs suchten wir einen bekannten Schachcomputerversender in meiner Nähe auf, und bestückten die gute Frau. Aber womit ? Nun - seit der Revolution der PC-Schachprogramme müssen "ächte" Schachcomputer so manches bieten, wollen sie mit der enormen Spielstärke heutiger Kombinationen aus schnellem PC + preisgünstigster Software mithalten.

Wir ließen uns manches Gerät zeigen, aber nie war so ganz das richtige für Sie dabei. Keines der Geräte hatte den richtigen Charme, Pfiff oder - wenn doch, so ließ die Spielstärke zu wünschen übrig.
Einige Geräte stanken nach Gummireifen, andere klangen bei jedem Tastendruck hohl nach, als... - als wir plötzlich vor mehreren NOVAG Schachcomputern standen.

Prompt fielen mir tausend Erinnerungen an gute alte Tage ein. Schon immer hatten NOVAG Computer etwas ästhetisches an sich. Angefangen vom legendären Super-Constellation (mit Zierleiste! Und binärer Rechentiefe-Anzeige!) , über den Super-Expert bis hin zu den kleineren Geräten Super-Nova oder auch Emerald, oder dem zur Größe eines Taschenrechners geschrumpften Ruby. Auf Anhieb fand Sylvia diese Schachcomputer schicker als jene der Konkurrenzfirmen. "Nun ja, nun gut - schick sein ist ja nicht alles im Leben." sagte der Verkäufer mit dem borstigen Haarschnitt und wollte alle unsere Aufmerksamkeit auf die etwas höherpreisigen Geräte der Konkurrenz lenken. Die Situation erkennend schob ich Sylvia am Verkäufer vorbei, wieder zu den NOVAG-Geräten, die auch ich bislang nur aus Prospekten kannte, also noch nie vorher in "ächt" gesehen hatte. Bevor der Verkäufer noch mit seiner "Beratung" anfangen konnte, erzählte ich Sylvia alles über die neuen Geräte. Pah - wozu ist das denn mein Hobby, und schließlich hatte ich diese Geräte selbst einmal aufs genaueste in der Praxis testen wollen.
Sie müssen nämlich wissen:
"Gerade hat NOVAG den SAPPHIRE , den Nachfolger des Ruby, und den DIAMOND, den Nachfolger des Emerald, auf den Markt gebracht. Wieder ist ein H8 Prozessor das Herz, diesmal aber mit einem 64Kilo-Byte Programm, also doppelt soviel wie zuvor." sagte ich, und nickte dem Verkäufer gutmütig zu. Sylvia lächelte.

Die Taktfrequenz ist mit 20 Mhz gleichgeblieben. Falsch ist da die Benennung in der schwedischen ELO-Liste, die 10Mhz angibt. Der Arbeitsspeicher des H8 wurde auf 128KByte erweitert, das reicht für 118 KByte Hash-Tables und größere Rechentiefen. In der größer als 36.000 Halbzüge mächtigen Bibliothek befinden sich Varianten mit bis zu 60 Halbzügen Länge und es können zusätzlich ca. 3000 Züge als Benutzer- Buch einprogrammiert werden.

Die Programme von Diamond und Sapphire sind identisch, wie wir das auch schon von den Vorgängern Emerald / Ruby kannten. Dabei hat man dem größeren Brettgerät jedoch das aufwendiger designte Gehäuse des Vorläufers NOVAG SCORPIO gegönnt. So ist der Diamond nun ein übersichtlicher Brett-Schachcomputer zum Verkaufspreis von 498,- DM , in einem anthrazit-schwarzem Outfit. Er muß sich mit Konkurrenzgeräten wie Saitek GK2100, Mephisto Milano ("müffel...stink"), oder gar Mephisto Berlin (auch so ein recycelter Gummireifen) messen. Von den Bedienungsfunktionen ist jedoch auffällig, wieviel der neue NOVAG kann. Dort ist er wohl eher mit dem großen Berlin zu vergleichen, als mit dem karg ausgestatteten Milano, oder dem GK2100.
Der Sapphire ist durch seine Größe prädestiniert, mitgenommen zu werden, wohin sie auch fahren und reisen. Er paßt in eine Jackeninnentasche, und es sollen schon Vereinsschachspieler mit solch kleinen Schachcomputer auf der Toilette erwischt worden sein, nur weil sich bei deren Computern der Ton nicht abstellen ließ. Beim Sapphire geht das natürlich. Trotz dieser Winzigkeit auch hier die enormen Ausstattungsmerkmale:
So können sowohl SAPPHIRE als auch DIAMOND wieder an das sehr schön funktionierende NOVAG SUPER SYSTEM angeschlossen werden. Mit der DISTRIBUTOR-BOX als Verteiler kann man so eine Verbindung zum PC herstellen, und die Partien gleich als Notation auf dem PC-Drucker ausgeben. Nie wieder notieren !! Ferner ist es möglich während der Partie ausführliche Analysen über den Rechenprozeß auf dem bequem großen Monitor des PC's zu sehen, die sogenannten Sendinfos: Informationen über Rechentiefe, Stellungsbewertung, Ast-Nr., Anzahl berechneter Stellungen pro Sekunde, 4 Halbzüge der Hauptvariante und Zugzeit. z.B. könnten wir, sagte ich zu Sylvia, erst eine Stellung aufsetzen, den Diamond auf Analysestufe stellen, und dann ins Bett gehen. Am nächsten Morgen hätte der PC dann alle Analysen zur Stellung aufgezeichnet und wir bräuchten diese nur vom PC ablesen.

Nein - dieses Gerät war nicht nur preisgünstig und schick, es hatte auch eine Vielfalt an Möglichkeiten die reizten, es direkt vom Ladentisch wegzukaufen.

Gesagt, getan. Sylvia liebt es nicht lange zu fackeln. Der Verkäufer hatte einen roten Kopf, was hatte er denn nur. Ach so , er hatte noch kein Wort selbst gesagt. Schade. Schon nahmen wir den DIAMOND mit nach Lünen, verkrochen uns unter dem Dach und schlossen ihn sogleich über die Distributor- Box an meinen PC an, damit uns nichts entging. Mit einem Terminal-Programm konnten wir einen "Mitschnitt" der ganzen Hauptvarianten und Stellungsbewertungen erfassen.

In der schwedischen ELO-Liste, die ich Sylvia zeigte, stand der DIAMOND / SAPPHIRE auch schon eingetragen. Erstaunlicherweise hat der kleine Bruder, der SAPPHIRE, in Schweden schon 118 Partien gegen einen Gegnerschnitt von ELO 2048 gespielt und immerhin 60% Punkte geholt. Das hieß Platz 26 mit immerhin 2118 ELO Punkten. Damit stand das 398,- DM Gerät (das in jeder Damenhandtasche Platz hätte - leider trägt Sylvia keine solche, sondern nur einen Globetrotter- Rucksack) einen Platz hinter dem ELITE 9, der immerhin mit einem 68030 auf 32Mhz ausgestattet ist. WER hätte das gedacht. Ein Waschmaschinenprozessor sticht Motorola-Riesen aus. In der letzten CSS 5/94 konnte man den Sapphire sogar schon im neuen Bednorz-Tönnissen 2630-Test bestaunen, wo er mit dem Platz 22 und 2074 ELO, über Geräten wie Mach4 (Platz 23 2070 ELO), knapp hinter Berlin (Platz 21 2075 ELO) und Vancouver 32 Bit (Platz 19 2096 ELO) sehr gut abschnitt für so einen Winzling-Preis und seine Winzling-Erscheinung.

Ich hatte dem Verkäufer bzw. Sylvia auch in einem Nebensatz erzählt, daß David Kittinger, der Programmierer des kleinen Gerätes, gerade ein großes Comeback startet. Eigentlich mehr als ein Comeback. Denn Kittinger spielt nicht nur (nach Jahren in denen es ruhig um ihn wurde) wieder gut mit, sondern er schafft auch etwas, was ihm damals nicht immer so gut gelang: er gewinnt höher denn je. So hatte er gerade in England das Uniform-Platform-Tournament mit seinem neuen PC-Programm W-Chess gewonnen. Dort spielen PC-Programme untereinander auf derselben Hardware. Und da auch das Abschneiden desselben W-Chess-Programms beim sogenannten Harvard-Cup, im Spiel gegen Großmeister, über alle Maßen erfolgreich sei (mit 5 Punkten aus 6 Partien, bei 2 Remisen!!) müsse man bedenken, daß Kittinger vielleicht einen neuen Algorithmus entdeckt hat. Kittinger, so erklärte ich Sylvia, den man schon abgeschrieben wußte , dem man den ChessMaster enteignet und einem anderen Programmierer zuschaßte (De Koning) , ist von den Toten auferstanden. Kittinger sei wieder da. Und dies sei ein Ableger, ein Klon des großen PC-Programms.

In meiner Wohnung schauten wir uns also soeben erworbene und wunderbar verarbeitete Gerät einmal genauer an. Das Punktmatrixdisplay des Gehäusevorgängers SCORPIO wurde ersetzt durch ein besser ablesbares großes, wie wir es gewohnt sind. Ich hielt diese Punktmatrixdisplays noch nie für die Krone der Entwicklung. Selten sind sie so gut abzulesen wie die großen LCD, aus alten Tagen. Ganze 58 feste Spielstufen und 24 programmierbare Blitz- und Turnierstufen. Automatisches Spiel (=Autoplay) aber auch Nachanalyse einer Partie (Post Game Analysis) sind möglich. Das Gerät ist lernfähig, d.h. sie können nicht dauernd ein und dieselbe Partie spielen. Zwar sind es nur 140 Positionen die zum Abspeichern des zu Lernenden vorgesehen sind, jedoch reicht das für die Analyse von Fernpartien, oder wenn Sie Partien blitzen und den Computer in mehreren Partien mit ein und der derselben Eröffnungsfalle hereinlegen wollten. Darüber hinaus können Sie den Computer in ihren Schachverein mitnehmen, und wenn der Vereinsvorsitzende zwei Partien spielt, so speichern sie diese doch einfach in einer der 64-Schubladen (=slots) ab, und drucken diese Zuhause mit ihrem PC aus.

Oder - verwalten Sie ihre 6 Fernpartien mit dem Diamond, und wenn Sie dann den Verein besuchen, haben Sie alle Partien im Gerät und brauchen keinen Zettel, keine Kladde, keine Steckschachbretter in der Manteltasche. Der Diamond hat alles abgespeichert. Insgesamt fassen die 64 Schubladen 10.000 Halbzüge. Sollten Sie Züge zurücknehmen müssen, können Sie alle 400 Halbzüge zurücknehmen, ausreichend für alle gespielten Fehler ihrer Partie. Das Eröffnungsbuch hat zwischen aktiven und passiven Eröffnungen unterscheiden gelernt, wie schon erwähnt kann die Benutzer-Bibliothek mit seinen Lieblingseröffnungen hinzugeschaltet werden. Der Suchvorgang kann zwischen selektiven Spitzen oder Brutaler Gewalt (auch Brute-Force) gewechselt werden. Sylvia kann die Erweiterungen (=extensions) an- oder ausschalten, und selbst der Zufallsgenerator kennt nun 4 Stufen um für Abwechlung oder geringe Varianz zu sorgen. Nein - dieses kleine Gerät ist eher ein vollgepfropfter Turbo-Hammer als ein Weichkäse. Ein richtiger kleiner Karate-Tiger. Eben genau das richtige für eine Kampfmaschine wie meine Nachbarin Sylvia.

Wie sieht es nun mit der Spielstärke aus ? Wie verhält sich das Gerät im Endspiel ? Wie spielt der Diamond gegen den einstigen Angstgegner des Emerald, die Morsch-Programme. Wie spielt so ein 498,- DM Gerät gegen meine PC-Programme, die immerhin den Vorteil des 486-33 Mhz + 8Mbyte Hauptspeicher als Rechenbasis haben.

Ich schellte also eine Etage tiefer, bei meiner ehemaligen Nachbarin Silke, und lud sie ein, mit ihren alten Schachcomputern heraufzukommen. Es sollte ein ganz gemütlicher Abend werden. Ich kochte erst mal Tee.

Silke kam und brachte ihren gerade frisch gekauften GK2100 von Saitek mit. Ich nahm meinen Berlin und meinen Milano her, und so spielten wir Partien. Sylvia wollte uns beide, Silke und mich, und unsere Computer natürlich mit ihrer neuen Erwerbung gleich schlagen.

"Hast du dafür denn genug Kraft ?" meinte Silke spitz. Nun - sagte Sylvia - auf Kraft käme es ja gar nicht an. Karate machts möglich - Dieter du weißt ja ein Lied darüber zu singen - und so spielten wir gleich ein paar Partien.

Und hier gleich die erste Partie gegen meinen Milano:

Mein Sylvias
Milano (1960) - Diamond (2115)
Turnierpartie, 1994
1.d4 d5 2.Sf3 Sf6 3.c4 dxc4 4.Da4+ c6 5.Dxc4 Lf5 6.Sc3 e6 7.Lg5 Da5 Genau wie auch Fritz liebt das Kittinger Programm Verwicklungen. Darum dieser Damezug, der es Weiß natürlich ermöglicht, einen schwarzen Doppelbauern auf f6/f7 zu schaffen. Der Diamond bewertet hier mit erstaunlich hohen +0,46!! 8.Lxf6 gxf6 9.Sd2 Sd7 ein guter Zug. Die Stellung ist m.E. nicht etwa schlecht für Schwarz. Weiß muß sehr genau spielen, um nicht sofort Zugeständnisse machen zu müssen, denn die schwarze Stellung wird im Nu aktiv. Diamond bewertet +0,50 und kam hier 8Hz. tief! 10.e4 Lg6 11.Le2?! das war schon eine kleine Ungenauigkeit. Nun kann der Diamond auftreten. Sylvias Diamond setzt quasi einen Fußhieb an. Und Milano muß parieren... 11...Sb6 12.Dd3 0-0-0 Ein weiterer Tritt. Nach diesen 2 Hieben steht Schwarz klar besser. Der Doppelbauer f6/f7 ist keineswegs schwach. 13.Sb3 Db4 14.Dc2 was soll das sein ? 14...Kb8!! Ja! Dies ist, dies muß ein Kittinger-Programm sein. Diese Königszüge sind schon legendär. 15.a3 Dd6 16.0-0 Weiß glaubt sich gerettet. Es scheint meinem Milano entgangen zu sein,daß er dem Diamond freiwillig die g-Linie geöffnet hatte. Sylvia lächelt mich an. Silke grinst frech. Ich habe schon bessere Augenblicke erlebt. 16...h5 Schon bläst der Schwarze zur Attacke. Diamond sagt +0,46. 17.a4

DIAGRAMM

Wieder einmal spielt der Diamond die aggressivste Variante: Sd5. Schon nach 4" wird dieser Zug für richtig gehalten, und bis zum Ende erwogen. Die Stellungsbewertung steigt dabei auf +0,73 an! 17...Sd5 18.Sxd5 das spielt dem Schwarzen doch in die Hände. Mein Milano ist sichtlich mit der Stellung überfordert. 18...cxd5 der Diamond sagt +1,00! Selbst Fritz3 bewertet an dieser Stelle nur müde +0,31 Der Diamond hat einen viel besseren Riecher für gewinnträchtige Stellungen, wie es scheint, und bewertet daher diese 3x so hoch wie z.B. Fritz. 19.f3 Tc8 +1,07! sagt Diamond. 20.Dd3 Df4 +1,11 sagt Diamond. 21.g3 Naja, wieder nicht das Beste, aber der Milano kann halt kein Karate. Damals war Kampfsport noch nicht gang und gebe im Schach! 21...dxe4 Diamond: +1,65 !! Fritz3 fühlt sich hier z.B. mit -0,59 als Weißer ja noch richtig wohl. 22.fxe4 Dxe4 Unglaublich: Da muß Kittinger den Eröffungs-Mittelspiel- Bewertungsfunktionen aber freien Lauf gegeben haben ! Diamond sagt trocken: +2,00!! Sylvia strahlt deswegen, und beide Frauen haken einander ein und schunkeln. Mir und dem Milano stockt der Atem. Wie lange noch ? 23.Dxe4 Lxe4 24.Txf6 Während Fritz in der Bewertung, erstaunlich unwissend und mutig zugleich, noch immer unter einem halben Bauern bewertet schwebt Diamond in anderen Gefilden. Das Schachverständnis unter den Programmen ist eben unterschiedlich ausgeprägt 24...Tc2 25.Tf2 ? Dieser Zug war wiederum schlecht. Oh Milano. 25...Txb2 Diamond sagt +2,50 und rechnete im 9. Halbzug. 26.Lf3 Txf2 Diamond bewertet +3,15!! Fritz3 würde hier immer noch -1,31 entgegensetzen. 27.Kxf2 Lxf3 28.Kxf3 h4 ! 29.g4 Ld6 30.h3 Tc8 31.Tc1 Txc1 32.Sxc1 Kc7 33.g5 a5 Zum Endspiel hin sank die Bewertung des Diamond natürlich wieder herunter auf Normalmaß. Das macht aber gar nichts. Schließlich ist die aussichtsreiche Stellung bereits erzielt. Sie schalten ja auch einen Gang herunter, kurz vor Zuhause, oder ? 34.Se2 b5 Diamond ist knallhart, läßt sich nicht ablenken vom Sieg und bewertet hier +1,53. 35.axb5 a4 36.Sc3 a3 37.Kg4 ? Nach diesem mäßigen Zug steigt gleich Diamonds Bewertung. 37...Lg3 +2,19 38.Kf3 Le1 39.Sa2 Kb6 40.Ke2 La5 41.Kd3 Kxb5 42.Sc1 Ld8 43.g6 fxg6 Diamond rechnet mittlerweile um den 11. Halbzug tief und bewertet hier +3,46. "Das Spiel ist aus!" Ehe die beiden Frauen ihre Verschwesterung noch vehementer genießen können, gebe ich für meinen Milano auf. 0-1


Eine weitere Turnierpartie, diesmal gegen Berlin:

Berlin 68000 - Diamond
Turnierpartie
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.Lxc6 dxc6 5.d4 exd4 6.Dxd4 Dxd4 7.Sxd4 Ld7 8.Le3 0-0-0 9.Sc3 Te8 10.0-0-0 Lb4 11.Sde2 f5 12.Ld4 Nach diesem Zug muß der Diamond das erste mal rechnen. 12...Te7 Diamond -0,30. 13.exf5 Lxf5 Diamond rechnet im 9.Halbzug und fühlt sich nun das erste mal positiv. +0,11. 14.Sg3 Sh6 15.The1 The8 16.Txe7 Txe7 17.Le3 Lg4 Diamond im 10 Hz. +0,23. 18.Td4 Lxc3 19.bxc3 Le6 20.Lxh6 gxh6 21.c4 Lf7 22.Tf4 Lg6 23.Kd2 h5 24.Tf8+ Kd7 25.h4 c5 26.c3 Te6 27.f4 Td6+ Diamond +0,38. 28.Ke1 Ld3 29.Sxh5 Te6+ Diamond +0,50. 30.Kd2 Lxc4 31.Tf7+ Kd6 Diamond +0,88. 32.Txh7 Te2+ 33.Kc1 Txg2 34.Sg7 Th2 Diamond +0,69. 35.Sf5+ Kc6 36.a4 Ld3 37.Se7+ Kd7 38.f5 Te2 Diamond +1,00. 39.Sg6+ Kd6 40.Tf7 Tf2 41.Se7 Tc2+ 42.Kd1 Txc3 43.Sc8+ Ke5 44.Kd2 Tb3 45.Txc7 c4 46.Te7+ Kf6 Diamond +1,34. 47.Tc7 b5 48.Sd6 Ke5 49.f6 Tb2+ 50.Ke3 Kxf6 51.Kd4 Th2 52.axb5 Txh4+ 53.Kc3 axb5 54.Sxb5 Ke6 55.Sa3 Kd5 56.Kb4 Kd6 57.Tc8 Kd7 und 1/2. In der Partie sah es mitnichten danach aus, als ob Berlin den Diamond vernichtet. 1/2-1/2

Am Ende dieser Partien war Silke von dem Diamond so überzeugt, daß sie gleich auch zu unserem Schach-Händler in die Heide fuhr, um sich für den Weihnachtsurlaub ein kleines Reiseschach, den gleichstarken Sapphire, anzuschaffen. So werden wir dann wohl über Weihnachten auf Hawaii, im Chess-Computer Fitness Center bei Carolyn sitzen, dort irgendwo zwischen King- und Bishop-Street, wo Magnum sonst immer den Kamehameha-Highway mit seinem Ferrari herunterbraust, während TC mit dem Helicopter über ihm kreist, Sylvia mit ihrem Diamond macht Strandkarate, Silke mit dem Sapphire beim Wellenreiten.

Es scheint diese Edelsteine sind wirklich Girls best friend. Hoffentlich erscheint Kittingers PC-Programm W-Chess noch vor unserem gemeinsamen Hawaii-Urlaub, dann nehm ich meinen Laptop mit an den Strand, und zusammen bilden wir dort den Fanclub Kittingers und singen: "Diamond/Sapphire forever. Kittinger forever!" Vielleicht kommt David dazu ? Dann geht es auch besser auf ?! Oh weh - das wird ja was. Und TC schmuggelt unwissentlich Diamanten von Molokai nach Oahu. Ich glaube die Folge gab es wirklich. Allen CSS-Lesern wünsche ich schon einmal im voraus ein großes Aloha vom Strand von Ala Moana, und natürlich eine frohe Bescherung unter dem Tannenbaum. Deckt euch gut zu. Soll kalt werden. Wir schicken euch auch eine Karte.
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wer weiss was die CSS sich davon zusammengekuerzt hat ?!
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Folgende 4 Benutzer sagen Danke zu mclane für den nützlichen Beitrag:
IvenGO (07.02.2013), Sargon (05.02.2013), Supergrobi (05.02.2013), Theo (05.02.2013)