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Alt 01.08.2006, 09:09
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Björn Björn ist offline
Fidelity Elite 68030
 
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Hallo Bernhard,

nun, bisher war die V11 von Fidelity in meinen Turnierpartien sehr erfolgreich. Immerhin sind schon viele Partien gegen Gegner wie den Risc1MB, den Magellan oder gar einem London68030 gespielt worden (s. Partien aus dem Forum).

Dabei kristallisierte sich natürlich auch heraus, welches Gerät wessen Lieblingsgegner ist bzw. umgekehrt.
So hätte ich z.B. auch von einem R30 2.5 gegen die V11 etwas mehr erwartet.

Insofern verwundert das extrem gute Ergebnis der 2.2 gegen die V11, was allerdings in Partien von Wolfgang nicht untermalt werden konnte. Ich hatte zunächst 10 Partien gespielt und mich mit Wolfgang dann ausgetauscht, woran es liegen könnte, dass seine V11 sich erfolgreicher behauptet.
Nun habe ich eben nochmals 10 Partien angehängt, die aber ähnliches zu Tage förderten, wie die ersten 10 Partien.
Und wenn ich jetzt mal alle Geräte Revue passieren lasse, erscheint mir in der Tat dieser R30 2.2 als schwerstes Geschütz.

Die V11 hat ihre größten Schwächen im positionellen Bereich und insbesondere (bedingt durch das alte Shannon A Konzept) im Horizonteffekt.
Der Spielstil ist hingegen einmalig, profitiert enorm vom Motorola 68060.

Der London langweilt durch künstliches Lavieren seiner Figuren und klassischer Ideenlosigkeit. Hingegen ein brillanter Endspielkünstler. Aber insgesamt zu abwartend auf die Fehler seines Gegners.

Beim Sparc lagen mir zu viel Licht und Schatten eng beisammen. Mal genial, dann wieder nicht die geringste Ahnung vom Schach. Nie habe ich ein Spitzenprogramm gesehen, was häufiger Verlegenheitszüge wie Kg1-h1-g1-f1 zu Stande brachte. Da war noch viel Platz für Verbesserung. Schade.

Persönlich hat mir auch immer die Spielweise des Ed Schröder Kindes Risc1MB gefallen. Aktiver als der London, im Endspiel aber eindeutig schlechter. Insgesamt sehr harmonisch.

Nun der Magellan: immer zündelt er herum. Gefällt mir sehr gut. Ich glaube gegen Menschen ziemlich gefährlich (ähnlich dem StarDiamond von Novag), weil er immer wieder für Überraschungen gut ist. Alleine im Endspiel verliert er gegenüber der Konkurenz gut 300 Elo - einfach jammerschade. Hat mich oft schier verzweifeln lassen.

Zu guter letzt spielte ich einige Partien mit dem R30 2.5 gegen starke Gegnerschaft, wobei mir gleich auffiel dass die Bibliothek der 2.5 zugunsten von Aegon heftigst beschnitten wurde: kein Vorteil.
Der Stil im Vergleich zur 2.2 ist eher ausgeglichen, macht einen "professionelleren" Eindruck; eher Richtung London, wenn auch ungleich aktiver. Aber der Pfeffer fehlt. Im Endspiel könnten beide, 2.2 und 2.5, noch immer ein Stück zulegen.
Die 2.2 in der aktiven Einstellung ist hingegen selten zu stoppen. Zwar werden manchmal fragwürdig Bauern gegeben, das aber meistens zugusten einer sehr aktiven Spielanlage. I.d.R. gewinnt er damit.

Soweit meine Eindrücke, die ich über die letzten 2 Jahre sammeln konnte. Sie beziehen sich aber ausschließlich auf das Turnierstufenniveau.

Im Aktivschach sieht die Sache gaaanz anders aus. Hier gibt es nur einen echten Allroundkönner und das ist der London68030. Hingegen kann man die V11 in dieser Disziplin nicht wirklich gebrauchen...

Liebe Grüße Björn

Geändert von Björn (01.08.2006 um 09:13 Uhr)
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