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Alt 14.07.2018, 12:16
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 Zitat von MaximinusThrax Beitrag anzeigen
Hallo zusammen,

Also mir macht das Schach der heutigen Generation viel weniger spaß als das Schach der Weltelite von 1960 - 1990. Das Spitzenschach von heute ist einfach über weite Strecken "Steril" geworden. Man merkt deutlich den Einfluss der Spitzen PC Programme auf die Spitzenspieler.

Grüße
Otto
Hallo Otto

Grundsätzlich kann ich dir zustimmen, wobei wir nicht hinter die Kulissen
sehen. Wenn die Top-GM's top bleiben wollen, müssen sie wohl ein enormes
Arbeitspensum leisten. Kein Vergleich mehr mit früher, wo man sich noch
einiges erlauben konnte, was heute alles in die Hosen ginge. Von GM Bent
Larsen war man sich ja gewöhnt, dass er seltene Systeme wieder zum Leben
erweckt hat (1.f4 Bird Eröffnung | 1.b3 Larsen Eröffnung | 1.e4 e5 2.Lc4
Läuferspiel | 1.e4 e5 2.f4 Königsgambit, usw.). Nie erwartet hätte ich, dass
die Spanische Partie wegen der verstaubten und seinerzeit nicht mehr als
vollwertig erachteten Berliner-Verteidigung an Gunst verlieren könnte und
der ebenfalls "langweiligen" Italienischen Partie, Giuoco pianissimo Variante,
weichen würde. Für uns Laien sind beide Systeme mit all ihren Feinheiten
ohne enorm grossen Arbeitsaufwand nicht mehr verständlich. Und wenn
dann fast ausnahmsweise die klassische Spanische Partie (1.e4 e5 2.Sf3 Sc6
3.Lb5 a6) auf dem Brett steht, so ist der scharfe Marshall-Angriff derart weit
und zum Ausgleich ausanalysiert, dass die meisten Spieler mit Weiss dieser
Variante durch positionell ruhige Systeme ausweichen. Andererseits gibt es
in so vielen Eröffnungen neue Ansätze, wo auf verschiedene Art und Weise
versucht wird, angeblich ausanalysierten Systemen dynamisch neues Leben
einzuhauchen und nach Ausnahmen der Regeln zu suchen. Jedenfalls war
Schach noch nie so komplex wie heute, wozu natürlich die heutigen
Spitzenengines einen wesentlichen Beitrag leisten.

Viele Grüsse
Kurt
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