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Alt 19.12.2018, 15:21
StPohl StPohl ist offline
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AW: Millennium The King - Spielstile

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Ich teste gerade eine aggressivere Version meines Schröder Normal Stils. Der Test läuft bisher sehr vielversprechend und der Spielstil ist der Hammer. Wie King auf Stil Aktiv aber mit viel besserer Bauernbehandlung...
Mehr demnächst hier!
So, hier nun der King Schröder Aktiv Stil. Ich hab zwar erst 14 Partien (30''/Zug) gegen Genius gespielt, aber das Ganze ist so eindeutig (+9 =4 -1 (=78.5%!!!)) und der Spielstil so cool, daß ich mir sicher bin, daß dieses Setting top ist.

Zunächst nochmal der King Schröder Stil, welcher durchaus auch aktiv spielt, aber eben auch seriös, was Bauernbehandlung angeht (und es gibt keine fragwürdigen Bauernopfer mehr) und somit wirklich frappierend an Ed Schröder Programme erinnert:

King Schröder Stil:
Alle Werte bei 100%, außer:
Bauernwert: 125/125
Bauernstruktur: 150/100


Hier nun der aggressivere
King Schröder Aktiv Stil:
Alle Werte bei 100%, außer:
Bauernwert: 125/125
Mobilität: 125/125
Königssicherheit: 100/150
Bauernstruktur: 150/100

Der King Schröder Aktiv Stil opfert auch ganz gelegentlich mal einen Bauern, trotz des erhöhten Bauern-Figurenwertes. Aber sehr selten und dann hat das durchaus Potential.
Ich hatte übrigens zunächst mal das Naheliegenste versucht, nämlich das originale King Aktiv Setting mit meinem Schröder-Setting zu kombinieren, also das Aktiv-Setting zu kopieren und dann Bauernwert: 125/125 & Bauernstruktur: 150/100 reinzuschreiben. Das hat leider gar nicht gut funktioniert und spielte schlecht. Ich glaube mittlerweile, es ist keine gute Idee, die Werte für Freibauer zu ändern. Diese sind mit 100/100 einfach am Besten. Ebenso habe ich mit Änderungen am Raum-Parameter ganz schlechte Erfahrungen gemacht.

Noch ein Wort zum Parameter Selektivität: Wie ich schon im Forum an anderer Stelle ausgeführt hatte, zeigen die alten, langsamen King-Brettcomputer Risc 2500 und Mephisto Montreux Suchtiefen an, die beim King-Element Selektivität 6 entsprechen. Das hat zur Folge, daß auch eine gewisse Tiefe wirklich BruteForce untersucht wird. Während das King-Element mit Selektivität=Auto (default) bei BruteForce-Tiefe im Mittelspiel immer (!) 1 anzeigt. Warum hat J.de Koning das geändert?! Das ist relativ simpel: Hat man einen (wenn auch nur flachen) Brute Force Sockel, so wird die Sortierung der Züge schneller besser. Das ist bei nicht so leistungsfähiger Hardware nicht unwichtig, weil man dann einfach zu sehende Dinge früher sieht, weil man in der Suche mehr und früher abschneiden kann. Der Nachteil ist, daß sich mit mehr Bedenkzeit (oder eben - wie beim King-Element - schnellerer Hardware), die Suche bei fortschreitender BruteForce Tiefe eher "festfrißt", bzw. verlangsamt.
Kurz gesagt: Selektivität 6 sieht einfache, flachere Dinge früher und schneller, Selektivität=Auto sieht schwierigere, tiefere Dinge früher und schneller. Dies ist ja ein genereller Trend auch bei PC-Engines, daß auch diese mit der immer leistungsfähigeren Hardware immer selektiver wurden. Was man am immer weiter schrumpfenden Branching-Faktor und den immer neuen Pruning-Algorithmen sieht.
Wer also mit dem King-Element mit stark reduzierter MHz-Zahl spielen will, der ist gut beraten, die Selektivität auf 6 zu setzen, dann läuft die Suche so, wie bei den alten, langsamen Brettcomputern. Wer mit vollen 300 MHz spielt, sollte die Selektivität auf Auto belassen.

Geändert von StPohl (19.12.2018 um 15:50 Uhr)
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