Thema: Vorstellung: erneut "in Schach"
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Alt 19.05.2020, 12:58
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erneut "in Schach"

Hallo zusammen,

nachdem ich hier seit Beginn der C-Phase fast täglich herumstöbere und auch das Wiki zum Thema Schachcomputer auswendig gelernt habe, möchte ich mich heute mit meinem jungfräulichen account vorstellen.

Ich komme mitten aus dem Ruhrpott und lebe nunmehr schon einige Zeit nur noch knapp im Ruhrgebiet an der Grenze zum Bergischen. Mit dem Schachspielen habe ich im Alter von 6 Jahren begonnen, nachdem mein 6,5 Jahre älterer Bruder es mir beigebracht hat, um mir später dabei mein Taschengeld abzunehmen. Zwei Jahre später spielte mein Bruder nicht mehr gegen mich, weil sich die Quote zu meinen Gunsten verschoben hatte. Das war auch ungefähr die Zeit, als ich in den großen Kaufhäusen (Karstadt) im vorweihnachtlichen Trubel in der Spielwarenabteilung die ausgestellten Schachcomputer belagerte und manches Mal sogar von dort verjagt wurde. Das damals von mir begehrte Gerät war für meine Eltern (und damit für mich) unerschwinglich und aus heutiger Perspektive und unter Beachtung der Spielstärke (eher "Spielschwäche") sicherlich sein Geld nicht wert - es faszinierte mich jedoch die Roboterstimme des "Fidelity Voice Sensory Chess Challenger" und dass die Zugeingabe nicht über Tasten sondern Drucksensoren erfolgte. Unvorstellbar für die damalige Zeit. Nach dem Motto "lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach" überredete ich später meine Eltern, mir einen "Novag Chess Champion MK I" zu kaufen - schließlich stand Weihnachten 1980 vor der Tür und soweit ich mich erinnere gab es den in der Metro für unglaublich günstige 150,- DM (+ Mwst). Im Bekanntenkreis gab es jemanden, der Zutritt zur Metro hatte und so war ich bald neuer Eigentümer eines ziemlich entäuschenden elektronischen Schachpartners. Selbst auf Level 4 für "überdurchschnittliche Spieler" war die Performance des Gerätes unterirdisch - selbst für den niedrigen Anspruch eines euphorisierten 8-jährigen.

Immer wieder gab es längere Abstinenzen vom Schach und damit natürlich auch vom Computerschach - immer aus zeitlichen Gründen. Zuletzt kaufte ich mir einen neuen Schachcomputer im Jahre 2000 (+/-), dieses Mal war es ein "Novag Sapphir II" inkl. dem UCB bei Schach Niggemann - das Gerät gefiel mir sehr gut und es forderte mich in ausreichendem Maße - v.a. beim Blitzschach. Optisch war natürlich die erforderliche Kabelverbindung zwischen Brett und dem "Taschenrechner" nicht wirklich schön. Aber auch damals konnte man dieses Brett mit dem PC verbinden und auf dem Brett mit Fritz 5 oder Fritz 6 spielen, was allerdings noch etwas experimentell war. Mein Schwiegervater hatte den Novag inkl. Brett ab 2008 dann lange Zeit in seinem Gebrauch und als Dauerleihgabe auf seinem Esstisch aufgebaut im Wohnzimmer stehen. Als mein Schwiegervater nun vor etwa einem halben Jahr verstarb, hat meine geliebte Schwiegermutter in einem Anflug eines Aufräumwahns und zwecks Trauerbewältigung sämtliche Schachbretter dem hiesigen Schachverein gespendet - leider auch meinen Schachcomputer. Naja, was sollte ich machen? Familiendrama? Zum Schachverein gehen, und das Gerät zurückfordern? Ich habe beides nicht als sinnvoll angesehen und wollte da auch kein großes Ding draus machen - trotzdem wurmt es mich ein wenig.

Als dann der "C-Fall" eintrat und die Abende länger wurden, gönnte ich mir ein Mephisto-Exclusive-Brett mit einem MMII-Modul, die einem momentan ja fast täglich bei Kleinanzeigen und Ebay "über den Weg laufen" - mit teilweise abenteuerlichen Preisvorstellungen - zumindest vor dem Hintergrund, was heute technisch bei Neuware ansonsten so geboten wird. Aber diese alten Kisten haben ja irgendetwas, das meinen nostalgischen Nerv trifft. Die übersichtliche Aufstellung der Module mit sämtlichen Keyfacts im Wiki hat mich dann (leider?!) noch mehr auf den Sammeltripp gebracht und so habe ich meine alte Leidenschaft aus Kindertagen wieder zu neuem Leben erweckt. Mittlerweile habe ich einige weitere schöne Module in meiner Sammlung und muss allmählich aufpassen, dass ich nicht die Kontrolle über das Anhäufen alter Technik verliere. Mein anderes Hobby (Flipperautomaten) braucht auch schon eine ganze Menge Platz und Aufmerksamkeit. Also muss ich mich mit der besten Ehefrau von allen arrangieren, ohne die Schwelle ihrer Toleranz zu sehr zu reizen.

Ich freue mich hier auf eine schöne Zeit und einen gepflegten Erfahrungsaustausch zu diesem faszinierenden Themenkomplex.

Bis demnächst dann mal im Forum, Marcus aus Hattingen.

Geändert von chessman68 (19.05.2020 um 13:09 Uhr)
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