Thema: News: ChessGenius Exclusiv
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Alt 09.11.2017, 14:19
Wolfgang2 Wolfgang2 ist offline
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AW: ChessGenius Exclusiv

 Zitat von Solwac Beitrag anzeigen
...Die hier im Forum geäußerte Kritik ist zum einen begründet worden (z.B. Fotos der krummen Bretter) und zum anderen auf hohem Niveau (z.B. Zeiteinteilung). Das eine betrifft also das Preis-Leistungsverhältnis, welches schon bei den Turnierbrettern vor 30 Jahren fragwürdig war. Damals ging um den Aufpreis für die schnellere Hardware, im Vergleich zu den Einkaufspreisen. Der andere Punkt Zeiteinteilung dürfte für den "Massenmarkt", d.h. jenseits eines Spezialforums wie hier, total uninteressant sein, solange nicht grobe abweichungen vom erwartetn Verhalten auftreten.
...
Das Thema "Zeiteinteilung" lasse ich hier nicht so einfach klein Reden. Es ist eine Eigenheit, die ich von keinem anderen Schachcomputer in der Form kenne. Und ich kenne sehr viele Geräte aus der eigenen Praxis.

Zusammenfassung
Das Grundproblem ist der hohe Zeitverbrauch in der Anfangsphase einer Partie, selbst in nicht brisanten Stellungen. Die Situation wird oft noch verschärft, wenn der Computer "pondern" konnte.

Ursachenbeschreibung
Wenn der Computer im durchschnittlichen Zeitverbrauch noch günstig liegt (kurz nach der Eröffnung) wird nach Durchrechnen eine Tiefe noch der erste Halbzug der nächsten Tiefe begonnen. Beispiel nach 9HZ 39/39 ---> 10HZ 01/39. Je nach Situation dauert dieser Zustand sehr lange an, ohne dass ein besserer Zug gefunden wird.

Weshalb verschärft Pondern die Situation ?
a) Angenommen der Zug der Gegenseite war unerwartet, dann vergehen bis 9HZ 39/39 meinetwegen 45 Sekunden, der Computer spielt den Zug aus.

b) Angenommen der Zug war erwartet und die Rechnung startet bei 9HZ 38/39. Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass 10 HZ 01/39 erscheint (wenn es nicht sofort wegen der langen Ponderzeit erscheint) sehr hoch. Und hier vergeht die Zeit ....

Das Problem ist völlig unabhängig davon, ob es sich um die Aktivschach-Stufe oder Turnierstufe handelt. Bei der Turnierstufe verschiebt sich das ganze eben eine Suchtiefen-Ebene nach oben.
Mit Durchschnittszeit-Stufen behebe ich das Problem auch nicht, weil irgendwann bei Zeitnot eine Reihe Züge nach sehr kurzer Rechenzeit gespielt werden - auch wenn längeres "Nachdenken" wichtig wäre.

Wie könnte man das Problem beheben ?
Provokant gesagt: Indem man es Programm seitig so handhabt, wie bei vielen anderen Schachcomputern auch!
i) Der Computer muss erkennen, welche Situation "kritisch" ist, und welche nicht.
ii) Dem Programm muss es leichter ermöglicht werden, innerhalb einer Suchtiefe die Berechnung ab zu brechen.

Gruß
Wolfgang

P.S. Ich habe das Thema Zeitmanagement und noch ein paar andere schachliche Dinge bereits vor zwei Monaten an die Firma Millennium addressiert. Eine Reaktion gab es nicht. Dafür erhielt ich eine Werbe-E-Mail, die sich auf einen Wettkampf hier im Forum bezog.
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Theo (10.11.2017)