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Alt 07.12.2022, 19:11
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Egbert Egbert ist offline
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AW: REVELATION II ANNIVERSARY EDITION Turnierschach

Guten Abend Zusammen,

Dirk Frickenschmidt schrieb 1984 zur Partie folgendes:

Schachcomputer-Partie des Jahres

Die folgende Partie Nr.3 ist die sehenswerteste Schach-Mikro-Partie, die mir je unter die Augen gekommen ist. Schauen Sie sich die Züge an und urteilen sie selbst. Die sizilianische Drachenvariante verspricht immer einen scharfen Kampf. Dennoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass der Super Constellation, kaum aus der Eröffnungsbibliothek, bereits in dieser Stellung kompromisslos auf Königsangriff spielen würde…

Stellung vor dem 17. Zug von Weiß Se3!



Quelle: https://www.schach-computer.info/wik..._Constellation

...mit Fortsetzung der Partie. Die Partie war ein schöner Beleg dafür, dass die berühmten PSH-Algorithmen von Dave Kittinger gerade beim Königsangriff oftmals gut funktionierten. In solchen Stellungen war man der damaligen Konkurrenz haushoch überlegen. Solche Partien waren es, welche dem Super Conny einen Kult-Status verliehen haben.

Ich habe diese Stellung dann am 26.9.2022 um 6 Uhr 45 dem Revelation II AE Mephisto Glasgow eingegeben. Seit dem rechnet das Programm erfolglos an dieser Stellung. Nun gut, Königsangriff und -verteidigung waren nicht unbedingt die Stärken des Nitsche-/Henne-Schützlings. Aber auch viele andere Schachcomputer beißen sich hier die Zähne aus.

Ich wollte aber einfach mal anhand dieser Mittelspielstellung sehen, in welcher Geschwindigkeit sich das Programm durch die Suchtiefen hangelt. Im Folgenden die bisherigen Erkenntnisse. Ermittelt habe ich die Werte beginnend zum vierten kpl. durchgerechneten Halbzug.




Aktuell befindet sich Revelation II AE Mephisto Glasgow noch im ersten Ast des 13. Halbzuges. Bisher benötigt das Programm also gut die vierfache Zeit, um einen Halbzug Brute Force tiefer zu rechnen. Zu Gute kommt Mephisto Glasgow, dass er in dieser Stellung sehr selten die Hauptvariante gewechselt hat. Relativ am Anfang der Suche hatte ich bemerkt, dass Mephisto Glasgow auf dem Revelation II AE nicht mit voller Leistung lief und habe es dann korrigiert (eine echte Schwäche des Revelation II AE bei allen Emulationen, wenn man den falschen Kern ausgewählt hat, was ca. 10-20 % Unterschied in der Performance ausmachen kann).

Was dieser Test aber auch offenbart, ist die brutale Stabilität der hochwertigen Produkte von Phoenix Chess Systems. Bei mir war das Gerät samt Vorläufer dem Revelation II im ständigen Betrieb. Außer ein Problem mit dem Netzteil gab es nicht das geringste Problem und das tauschte mir Ruud auch nach Ablauf der Garantiezeit kostenlos aus. So geht Kundenservice.

Gruß
Egbert
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Folgende 2 Benutzer sagen Danke zu Egbert für den nützlichen Beitrag:
applechess (08.12.2022), dsommerfeld (07.12.2022)