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Alt 11.05.2006, 00:03
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EberlW EberlW ist offline
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Ausrufezeichen Ernüchterndes von DOSBox 0.65

 Zitat von Mapi
So Recourcenintensiv scheint das Tool nicht zu sein, denn ich bekomme locker die Geschwindigkeit eines 300 Mhz Pentiums auf meinem System mit dosbox. Höhere Werte habe ich noch nicht ausprobiert.
Wie gesagt, einfach genial das Tool
Hallo Markus (und alle anderen "DOSBox"-Interessierten),

aufgund dieser Aussage habe ich mich in den letzten Stunden intensiv des Programmes "DOSBox 0.65" angenommen - mit sehr ernüchternden Resultaten...

Zuerst möchte ich festhalten, das meine frühere Aussage, DOSBox erreiche auf meinem Duron-1000 in etwa 386SX16-Niveau, lediglich eine gefühlsmäßige Interpretation war. Obwohl dein PC wesentlich schneller ist als meiner, wollte ich trotzdem nicht recht glauben, das DOSBox bei Dir den Speed eines 300er Pentiums erreichen soll.

Zunächst habe ich Rebel 10 als Test-Schachprogramm herangezogen - weitere Programme (Fritz, Genius, Gideon) werde ich bei Gelegenheit auch noch prüfen, um sicherzustellen das meine Erfahrungen nicht nur auf Rebel zutreffen. Nachdem ich bei DOSBox die Cycles von 3.000 (Voreinstellung) auf 10.000 erhöhte, stieg die Knotenleistung des Programms laut Anzeige um das 3-fache, was ja eigentlich auch zu erwarten wäre. Dann erhöhte ich auf 20.000, was wiederum zu einer verdopplung der angezeigten Knotenzahlen führte. Kurzentschlossen erhöhte ich auf 100.000 und erneut stieg die Knotenleistung "wie erwartet" um den Faktor 5. So weit so gut... - doch halt! Im Readme ist zu lesen, das bei einer zu hohen Cycle-Einstellung ein Ausbremsen des Programms eintritt - doch die Knotenzahlen stiegen ja immer linear zur Erhöhung der Cycles. Das aber meine lahme Mühle 100.000 Cycles zuließe, das konnte einfach nicht angehen - ich schaute bei Rebel mal etwas genauer hin ... und dann sah ich es: Die Uhr lief im Schneckentempo und die erreichten Suchtiefen passten so garnicht zur Knotenleistung. Rebel "schlich" in Wirklichkeit nur so vor sich hin!!!

Also reduzierte ich wieder auf 10.000 Cycles und beobachtete erneut die Uhr. Sie hinkte noch ein wenig nach, aber so war es schon einigermaßen erträglich. Eine Verdopplung auf 20.000 Cycles ergab auch prompt eine Halbierung der Uhren-Geschwindigkeit! Nun wollte ich es genauer wissen und setzte "Checkit" ein. Das Programm ermittelte bei 10.000 Cycles einen Dhrystonewert von ca. 16.500, bei 20.000 Cycles verdoppelten sich die Werte und bei 100.000 verzehnfachten sich die Werte gegenüber des Ausgangstests. Sinnigerweise zeigte Checkit bei 10.000 Cycles einen 486er mit um die 235MHz an, aber wenn ein 68030/33 schon in etwa 3/4 dieses Dhrystonewertes erzielt, dann kann diese Rechnung einfach nicht aufgehen. Irgendwo muss dann ein Fehler sein, denn diese Werte passen nicht zueinander.

Danach kehrte ich zu Rebel zurück und habe mich daran gemacht einen Cyclewert zu finden, der die Uhr des Schachprogramms mit korrekter Geschwindigkeit laufen lässt. Dazu habe ich das Programm bei verschiedenen Einstellungen jeweils 16:40 (1000sec.) Realzeit laufen lassen und die Zeit des Schachprogramms notiert - bis es passte (0.1% Abweichung ist noch verblieben, aber so pedantisch will ich nun auch wieder nicht sein):
Code:
Cycles:  DOS/Real
20.000:  505/1000
10.000:  913/1000
09.100:  982/1000
09.000:  991/1000
08.900:  997/1000
08.800:  998/1000
08.700:  999/1000
Spaßeshalber ließ ich bei letzter Einstellung den Benchmark von Rebel durchlaufen. Hier das Kurzergebnis:
Code:
Pos (1)       379 seconds
Pos (2)      1497 seconds
pos (3)      2515 seconds
BENCH rating 1137
Ein wirklich karges Ergebnis! Bei dieser Einstellung startete ich erneut Checkit:
14105 Dhrystones : 80486@215,92MHz : 41-fach XT : 1,51-fach 386/33

Das kann so nicht zusammenpassen!
Das Programm behauptet quasi, ein 386er mit 50MHz wäre so flott wie ein 486er mit 216MHz
Wenn man berücksichtigt, das die Dhrystonewerte in etwa einem 68030/33 entsprechen, dann könnte der niedrige Bench-Wert Rebel's vielleicht passen - aber auch da bin ich mir nicht sicher. Auf meinem 386/40 war Rebel 6 mit Sicherheit viel stärker als hier angegeben - und das hier soll "wenigstens" ein 386er mit 50MHz sein?

Ich hoffe, der eine oder andere testet da auch mal ein bisschen rum?! Zumindest die Uhren der Schachproggis sollten nicht nachgehen, sonst taugt das alles nichts. Diese Grenze wäre dann die obere Marke des sinnvoll machbaren. Natürlich werden eure Cycle-Werte von meinen mitunter deutlich abweichen...

MfG,
Wilfried
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