Thema: Turnier: MCGE Ersteindruck, Partien
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Alt 29.07.2017, 03:51
Wolfgang2 Wolfgang2 ist offline
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AW: MCGE Ersteindruck, Partien

 Zitat von Mythbuster Beitrag anzeigen
Außerdem ist für mich Spielstärke nicht alles. Da liegen zwischen den Programmen Welten, was den Stil und das Schachwissen betrifft. Während der "originale" Genius ein sehr intelligentes Programm mit sehr viel Wissen ist, ist der "neue Genius" alles andere als ein solcher ... er ist schnell und vergleichsweise dumm ...

Wenn man es positiv bezeichnen will, sind seine Partien "interessant" ... ich kann mich für seinen "Stil" nicht erwärmen und bevorzuge noch immer die "echten" Langs Portorose bis London ...
Wenn solche grundsätzlichen Dinge wie hier: https://www.schachcomputer.info/foru...ead.php?t=5232 nicht beherrscht werden, auch nicht vom original Genius nach vielen Stunden, dann kann mir angebliches Endspiel-"Schachwissen" gestohlen bleiben.

Was "wissen" denn die hier immer glorifizierten Lang-Programme ? Elementare Bauernendspiele, falscher Läufer-Endspiel.
Und dann gibt es das "Wissen" über Bauernstrukturen, das, wie in der Anleitung zu den neueren Programmen empfohlen wird, bei Bedarf abgeschaltet werden sollte. Das sagt doch schon alles!
Und gerade das Wissen über Bauernstrukturen ist vermutlich mit verantwortlich, dass Partien unnötig verdorben werden. Ja, Randbauern und Doppelbauern können auch srtark sein. Aber wenn das "Wissen" Gegenteiliges vorschreibt.

Das ganze Schachwissen scheint den (original) Genius in seinem Spielfluss zu hemmen. Da wird nichts gemacht! Schablonenhaft gespielt, so zusagen für's Auge. Und dann nach einer vorteilhaften Eröffnung abgewartet, ob der Gegner einen Fehler macht. Schlaue Strategie damals. Es ging um Weltmeistertitel, letzlich den Kommerz.
Und bedingt durch die (passive), geschlossene Spielanlage, ist die Gefahr groß, dass eigene Schwerfiguren ins Abseits gestellt oder gar ausgesperrt werden.

Das Ärgerliche ist: Der "London" kann ja auch kompliziert spielen, wenn er denn muss. Wenn er in solche Situationen herein gerät. Dazu gibt es im Forum immer wieder Beispiele. Aber selber macht er's leider nicht.

"London" hat auch spezielle Vorteile (Wissen) über die Anwendung von Bauerndurchbrüchen, oder dem Erkennen eigener Freibauern. Da ist etwas etwas besser als "Genius" und deutlich besser als "Vancouver".

Was in der ganzen Lang-Serie fehlt, ist ein Programm, das die Solidität eines "Genius", die Dynamik eines "Vancouver" und das Endspiel eines "London" vereint.

Für mich sieht es folgendermaßen aus:
Das Vancouver-Programm wurde für das attraktive Spiel, für das Spielen gegen Menschen gemacht. Was danach kam (Genius/Londom), wurde darauf hin optimiert, um bei Meisterschaften gegen die elektronische Konkurrenz - bei verschärftem Wettbewerb - noch mithalten zu können

Gruß
Wolfgang
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Boris (30.07.2017)