Hallo,

jo, die älteren Zarkov, Gandalf Varianten. Auch Ruffian liegt dort. Das waren Programme die ich oft selbst veröffentlicht habe. z. B. die Winboard Edition produzierte ich im Auftrag von Gambit-Soft.

Bei Ruffian erhielt PerOla den Auftrag von mir die Spielstärke abzuschwächen über UCI Optionen. Dann erschien Ruffian mit Schach Niggemann als Distributor und kurze Zeit später dann über Lokasoft (das wussten wir nicht, sehr viel Entwicklungsarbeit innerhalb vom Arena Team und dann seitens des Programmierers noch an jemand anderes abgegeben, egal ist Geschichte).

Bei Zarkov und Gandalf auch die DOS Versionen. Gandalf erschien früher als Winboard Engine nach den DOS Varianten. Das war natürlich ein Highlight, Winboard mit so einer starken Engine puschen zu können. Stefan hatte bei Shredder 3.0 schon sehr schnell einen Winboard Support (per seinerzeit geheimer Parameter auch unter Winboard nutzbar). Auch Chrilly Donninger hatte das drin. Ist später alles bekannt geworden. Steen Suurballe war durch die Gandalf Geschichte mit verantwortlich für den Siegeszug der Protokolle. Später kam ja dann UCI.

Auch das hat alles eine interessante Historie, darüber könnte ich allein Bücher schreiben.

Der Nachfolger von Zarkov ist Wasp. Wasp ist auf niedrigen Suchtiefen extrem spielstark, gehört vielleicht zu den TOP-5 der aktuellen Engines bei fester Suchtiefe = Niedrig, also z. B. 10. Mit fester Suchtiefe = 10 killt Zakrov bei wenigen Millisekunden die stärksten Schachcomputer von früher bei 1 Minute pro Zug (z. B. auf meinem i7 4.3Ghz). Liegt an der Suche die John Stanback über viele Jahre verbessert hat. John Stanback hat z. B. auch am GnuChess Projekt gearbeitet. Die ersten freien starken Sourcen waren die von GnuChess, später hat Stefan Meyer-Kahlen zunächst darauf aufgesetzt oder auch Uli Türke mit seinem Comet.

Wasp ist ferner extrem Spielstark im Mittelspiel bei vielen Figuren auf dem Brett. Gewinnt gegen stärker bis 100 Elo im Verhältnis 10:1 mehr schnelle Gewinnpartien als Verlustpartien produziert werden. Extrem gut auch für Eröffnungsanalysen und aus heutiger Sicht auch für den Einsatz bei vielleicht kommenden Schachcomputern. Denke John würde auf einem 50Mhz Prozessor eine Spielstärke von echten 2.500 oder gar leicht drüber produzieren.

CEGT Elo von Wasp sollte ca. 2.920 sein.
Die genaue Aufteilung ist: Mittelspiel: 2.820 / Übergang Endspiel: 2.780 / Endspiel: 2.750 (hier erreichen Stockfish und Co Spielstärken um 3.350 Elo). Dennoch ist Wasp derzeit ca. auf Platz 35 der CEGT ... viele gleich spielende Programme stehen davor.

Zarkov war früher schon ein Event zu DOS Zeiten. Wir spielten auf Uni Rechnern gegen Rexchess 2.1 Beta (später kam Rexchess 2.3 als offizielle Version). Don sendete uns die Versionen aus den U.S.A. zu und so konnten wir dann was echtes amerikanisches auf den Rechnern dort spielen lassen. Natürlich auch gegen starke Schachcomputer aus dieser Zeit.

John selbst nutzte lange Zeit in der Zarkov Ära z. B. auch einen Super Forte und tauschte sich auch gern mit David Kittinger aus. Er hat den Super Forte heute noch aber nutzt ich kaum noch. Er hatte früher mächtig Spaß seinen Zarkov gegen einen Novag Super Forte antreten zu lassen.

Die letzte Wasp Version 3.5 ist auch kompatibel zu Raspberry. Damit experimenteren viele aus der Schachcomputer Szene gern. John ist also weit über 35 Jahre seiner Linie treu geblieben und verbesserte beständig seine eigene Schöpfung. Heute muss man sagen, ein ganz besonderes Schachprogramm. Gehört auch neben AnMon, Phalanx, Hakkapelitta, Spark und Rodent zu meinen Lieblingen.

Dir vielen Dank Sascha!

Lg
Frank