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Alt 21.02.2020, 22:21
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AW: Millennium King Performance - Die Review

Hallo,

wie von Sascha angesprochen, konnte ich mir das Seriengerät etwas genauer anschauen.

Dabei war ein Punkt für mich von besonderem Interesse.

 Zitat von FütterMeinEgo Beitrag anzeigen
ganz besonders gespannt in ich auf die Performance des Drucksensorbretts als solchem, da ich immer noch schwanke. Einerseits zwischen bequemen Magnetsensoren mit Figurenerkennung, andererseits der geringere Platzbedarf und das schnellere Aufbauen (zum halben Preis).
Genau, das ist die alles entscheidende Frage. So gerne ich auch Reed-Kontakte in dem Gerät gesehen hätte, die Realität sieht bekanntlich anders aus. Am Ende, warum auch immer, sind es Drucksensoren geworden.

Ein bekanntes Problem früherer Geräte mit Drucksensoren, war deren Schwergängigkeit. Auf eine Zugausführung mit den mitgelieferten Figuren, wurde häufig zugunsten der firmeneigenen Finger verzichtet. Eher stanzte man Löcher in das Gerät, als den Rechenknecht von einer Zugausführung zu überzeugen. Man merkt, ich bin kein Freund von Drucksensoren.

Teilt der Performance dieses Schicksal? Die Antwort ist erfreulicherweise recht einfach: Nein.

Die Zugausführung gestaltet sich mit den Figuren recht gut. Ein leichter Druck genügt, um ein Feld ansprechen zu lassen. Nun bin ich nicht vor Ehrfurcht auf den Boden gesunken, aber ich war ehrlich gesagt überrascht. Funktioniert gut, passt, man kann mit den gelieferten Figuren eine Partie ordentlich auf das Brett bringen.

Zu dem Programm, also dem eigentlichen Herzstück eines jeden Gerätes, brauche ich keine Worte zu verlieren. Mehrfach von uns beschrieben, für mich genial. Ich kenne keinen Schachcomputer, der sich so perfekt an das eigene Spiel anpassen lässt. JdK hatte erfreulicherweise das Ohr auch am Tester und hat sich vieler Wünsche angenommen und das betagte Chessmaster 6000 Programm deutlich überarbeitet bzw. verbessert. Klasse Arbeit, ich finde im Grunde nichts zu meckern und Ende.

Was hat mir gefallen, was nicht?

Nun kann man bekanntlich streiten, in wieweit Millennium Abstriche aufgrund des Preises machen musste, wollte, wie auch immer. Über einige meiner Ansichten kann man mit Sicherheit streiten, es bleibt halt subjektiv.

Zum Design. Im Vergleich zu dem Prototypen, den Sascha ja ebenfalls gezeigt hat, gefiel mir die etwas dunkler gehaltene Umrandung des Schachbretts bei der Serienversion. Diese harmoniert für mich deutlich besser mit der Schachbrettfolie. Der Prototyp war mir etwas zu hell geraten. Sieht für mich einfach stimmiger aus. Dann aber trifft das Auge auf diese Folie, welche Display und Tasten einfasst. Jungs, ganz ehrlich, was habt ihr euch dabei gedacht? Diese Folie passt für mich einfach überhaupt nicht zu dem angedachten Holzdesign. Nicht mal im Ansatz. Bei dem Prototypen war diese Folie noch etwas dunkler gehalten, nicht so extrem glänzend. Damit hätte ich zur Not noch leben können, nicht aber mit diesem spiegelnden Aufsatz. Wer will denn ständig sein fragendes Gesicht während der Partie sehen? Wo ist der Bezugspunkt des Gerätes zu dieser Folie?

Das Schachbrett, also die Folie ist in Ordnung, gut verarbeitet und mit 64 Leds versehen. Für den Preis ok. Ebenso die Figuren. Nichts neues, wer ein Millennium Exclusive unter dem Bett zu stehen hat, weiß was er bekommt. Kann ich nichts Negatives sagen. Der einzige Vorteil der Drucksensoren, der Figurensatz lässt sich problemlos gegen einen anderen austauschen.
Die Tasten sind nicht wie bei den Vorgängern (King und Co.) von Millennium aus Gummi, sondern in „feiner“ Hartplasteausführung gehalten. Der Druckpunkt ist ok, allerdings gefällt mir die Anordnung der roten bzw. grünen Taste nicht. Warum?

Werfen wir noch einmal einen Blick auf den Prototypen.




Wie im Bild ersichtlich, stehen u.a. im Display zwei Felder zur Auswahl bereit: „Info“ und „Eingabe“.

Ja gut, denkt man und nun? Wer zuvor nicht die Anleitung (sehr gut - es liegt eine gute Anleitung dem Gerät bei, definitiv in der heutigen Welt nicht selbstverständlich) studiert hat, steht nun etwas fragend vor dem Gerät.

Bei dem King Modul z.B. sind die beiden Tasten intuitiver angeordnet, d.h. man ordnet dem roten und grünen Knopf eindeutige Funktionen zu. Das ist bei dem Performance nicht der Fall. Das ist nun kein großes Problem, aber eben ein kleiner Makel.

Apropos Makel. Ja, das Display. Auf den Spuren des Reflection, könnte ich diese Episode nennen. Leute, da wäre mehr möglich gewesen. Warum musste das Ding so klein sein? Es ist mehr als genügend Platz auf dem Panel. Wir nehmen Geräte ja gerne unter die Lupe, aber so wörtlich solltet ihr die Aussage nun wirklich nicht nehmen. Kompakt ja, alles gut und schön, aber bitte nicht am falschen und in diesem Fall sehr wichtigen Ende sparen. Für mich ist das Display etwas zu klein geraten.

Was bleibt noch? Die Anschlussmöglichkeiten. USB (Type B) für Updates, Partien Up- und Download usw. vorhanden, sehr gut. Ok, USB-Kabel liegt nicht bei, sollte aber, gehört einfach dazu.
ChessLink Anschluss für die Kommunikation mit der Außenwelt ist ebenfalls vorhanden, auch gut. Da ist sogar das Kabel vorhanden, was aber zwingend erscheint, da dem ChessLink kein Kabel beigelegt wird. Natürlich kann man nun streiten, gehört bei diesem Preis das ChessLink Modul ins Brett oder sollte es eigentlich nicht sogar Bluetooth beinhalten? Tja, gute Frage. Ist nicht der Fall, somit müßig. Grundsätzlich stehen die wichtigsten Anschlussmöglichkeiten zur Verfügung, wenn auch mit Kabelsalat verbunden.

Was bleibt am Ende des Tages? Für mein Empfinden ein sehr ordentliches, kompaktes Gerät, mit einem klasse Programm, versehen mit einem guten Preis.

Wer einen unterhaltsamen Spielpartner sucht, wird mit diesem Gerät definitiv hervorragend bedient. Wer etwas mehr Geld investieren möchte, greift zum großen Bruder King Element + Exclusive Brett, welches noch mehr an Kompfort liefert.

Soweit meine launische Einschätzung. Zu ernst soll es ja auch nicht immer sein...

Gruß
Micha

Geändert von Chessguru (22.02.2020 um 11:51 Uhr) Grund: Typo
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