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Alt 26.02.2019, 15:21
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Waren wir uns über die Zielgruppe überhaupt einig?
Müssen wir das? Ich denke, nein. Es ist doch ausschließlich die Aufgabe des Herstellers, eine Zielgruppe für sein Produkt zu definieren. Und jeder potentielle Käufer kann bzw. muss für sich selbst entscheiden, ob das Gerät für ihn so begehrenswert ist, dass er bereit ist, den geforderten Kaufpreis zu entrichten.

Rein aus Neugier und auch als Sammler interessiert es mich aber schon, "wer" die Zielgruppe sein soll, denn ich gebe zu, ich wäre bei neuen Geräten schon gerne eben diese Zielgruppe ...

Wenn wirklich ein Raspberry Pi verbaut ist, wird das Teil mit SF schon eine beachtliche Spielstärke haben, keine Frage. Aber die braucht kein Hobby- oder Gelegenheitsspieler. Wie gut die "abgeschwächten" Stufen sind, wird sich noch zeigen müssen ... Partien von freien Testern, die zum Beispiel zeigen, wie das Gerät einen 1600er oder 2000er Spieler simuliert, stehen bis jetzt ja leider nicht zur Verfügung.

Spielstärke wäre für sehr ambitionierte Spieler interessant ... aber wenn die bereit sind, für einen SF, den es kostenlos auf allen Plattformen gibt, 350,- Euronen hinzulegen, wollen die einen Benefit haben: Partien speichern, Stellungen analysieren, ggf. online spielen, gezieltes Eröffnungstraining ... mir fallen viele Dinge ein. Aber hier hat man sich bei DGT selbst beschränkt: Die fehlende Figurenerkennung macht das Aufstellen von Stellungen umständlicher als es 2019 sein müsste. Partien online spielen fällt weg, ebenso Partien auf dem PC / Mac laden oder speichern.

DGT schreibt selbst dazu: Centaur is not compatible to connect to your computer or online chess portals. That is not necessary at all, use the Centaur to play, to learn, to train, to analyze and to improve your skill level.

http://www.digitalgametechnology.com...mputer-centaur

Tja, DGT hält Figurenerkennung und Verbindung zum PC / Internet nicht für notwendig. Sprechen von Analyse als Einsatzgebiet, bieten aber keine Speicherug auf dem PC an. Ob das die potentielle Kundschaft auch so sehen wird, muss sich zeigen.

Ich denke, wenn man schon diese Hardware einsetzt, hätte man das Gerät für den Kunden öffnen müssen! DGT verschenkt hier sehr viel Potential, schade, sehr schade! Ich hoffe wirklich, man überdenkt diese Haltung ... falls es nicht schon zu spät ist, rein in Bezug auf das Hardwaredesign.

Zurück zur Zielgruppe: Ich denke, "jüngere" Kundschaft möchte, wenn sie bereit ist, 350,- Euro auszugeben, schon die Möglichkeit, andere Engines zu laden, Updatefähigkeiten, Speichern von Partien etc. pp.

Die "ältere" Kundschaft legt vermutlich mehr wert auf ein schönes Holzbrett. Ob man da mit Kunststoff punkten kann ...

Ich mag wirklich völlig falsch liegen ... und natürlich projeziert man immer seine eigenen Vorstellungen und Wünsche in ein neues Produkt, aber ich bin skeptisch, was das Gerät betrifft ...

Ich persönlich würde derzeit immer einen DGT PI mit DGT Brett bevorzugen ... oder einen Millennium mit King Modul, wenn mir ein "einfacher" Schachcomputer reichen würde, ohne die Möglichkeiten, die ein PI bietet.

Und ja, ich sehe durchaus die Vorteile von dem Teil: Das flache Gehäuse mit Akkubetrieb, alles in einem Gehäuse ... hochwertiger Kunststoff, sprich, nicht empfindlich in Bezug auf Lichtflecken ... eigentlich ein Gerät, das dem Markt fehlt ... auch in diesem Preisbereich! Wäre das Teil "offen", sprich, könnte man es wie den DGT PI nutzen und mit Engines befüllen, wäre das Teil ganz oben auf meiner Wunschliste!

Perfekt wäre es, wenn man via PC einfach nur passende Engines per WLAN auf das Teil überspielen könnte (zum Beispiel alle, die auf dem PI laufen) ... das wäre doch saucool ...

Um es noch einmal ganz offen zu sagen: Ich will definitiv nicht, dass der Centaur ein Reinfall für DGT wird, denn das würde ggf. nur dazu führen, dass DGT keine weiteren Schachcomputer ntwickelt ... und ich wünsche mir durchaus, dass der Markt und die Auswahl wieder wachsen ... aber ich denke ebenso, dass DGT gut beraten wäre, Communities wie diese zu befragen, welche Features und Eigenschaften wichtig für die potentielle Kundschaft sind ... Millennium hat hier aus der Vergangenheit gelernt und hat mittlerweile das Ohr sehr nah am Kunden: Zum Vorteil für beide Seiten! Zufriedene Kunden und gute Verkaufzahlen, eine echte Win / Win Situation!

Aber wie gesagt, mag sein, dass ich mich komplett irre, und das Konzept von DGT voll aufgeht ...

Gruß,
Sascha
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Geändert von Mythbuster (26.02.2019 um 18:49 Uhr) Grund: Errata
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