Thema: Vorstellung: Neuer Schachcomputer: CT800
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Alt 27.08.2016, 18:36
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AW: Neuer Schachcomputer: CT800

 Zitat von RetroComp Beitrag anzeigen
meine Frage wurde durch Deinen letzten Beitrag schon beantwortet.
Hi Jürgen,

ja, produzieren plane ich nicht; andererseits ist für Bastler der Eigenbau durchaus drin. Dann müssen es ja auch nicht diese teuren Taster sein. Elektrisch verhalten die sich wie eine 4x4-Matrix-Tastatur, etwa FTAC 3535, für welche auch schon Einlegestreifen vorgesehen sind. Die liegt bei 12 Euro oder so, Reichelt hat die. Alternativ gehen auch Microschalter, z.B. aus Computer-Tastaturen, und die haben dann auch nicht so eine hohe Bedienkraft wie das FTAC-Teil.

Die Hauptplatine mit dem Controller gibt's fertig bei Olimex zu kaufen, das Gehäuse ist um die 15 Euro (gibt's bei Völkner), das Batteriefach gibt's auch dort. Zeitaufwendig daran ist das Gebastel selber. Ist aber alles gut dokumentiert und sollte für Hobbybastler kein Problem sein, wenn man mit dem Lötkolben per Du ist.

Wenn man nur die Durchbrüche und Bohrungen fürs Display hat, kann man das auch noch von Hand mit Bohrmaschine und Feile lösen. Oder man zeichnet sich eine Frontplatte und bestellt die bei Schaeffer in Berlin. Auch die Rückplatte mit dem rausgeführten JTAG-Port zum Flashen und Debuggen braucht man nicht unbedingt, außer natürlich für die Entwicklungsversion.

Ich schätze mal, wenn man das so hobbymäßig macht, wird man dafür schon einen Monat einrechnen müssen. Ich habe länger dafür gebraucht, was aber auch daran lag, daß ich bei der Hardware einige Redesigns dabeihatte und außerdem die ganzen Datenblätter wälzen mußte, um rauszukriegen, ob das überhaupt so geht, wie ich mir das dachte.

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Für mich ist bei dem ganzen Projekt ja anfangs die Motivation gewesen, etwas über die aktuellen ARM-Cortex-Controller zu lernen und praktische Erfahrung damit zu sammeln. Außerdem macht sich so ein Projekt im Lebenslauf ganz gut, sollte ich mich mal wieder irgendwo bewerben wollen oder müssen, weil ich auch beruflich mit embedded systems arbeite. Auch ein Grund, wieso die Webseite ebenso wie die ganze Doku auf englisch ist, weil englisch in der Branche eine Grundanforderung ist.

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Und naja, für mich schließt sich hier in gewisser Weise ein Kreis. Damals, es war 1988, bekam ich meinen MM4 und war total fasziniert davon. Ich hatte noch nichtmal einen PC, geschweige denn, daß ich ans Programmieren auch nur dachte. Jetzt, 28 Jahre danach (wie doch die Zeit vergeht) habe ich einen eigenen Schachcomputer hier stehen. Ich glaube, wenn jemand verstehen kann, was das persönlich bedeutet, dann sind es andere Schachcomputer-Freaks.

Zwar ist das Ausgangsprogramm NG-Play nicht von mir, aber der Spielstil der jetztigen Version ist es, weil ich in der Bewertungsfunktion kaum einen Stein auf dem anderen gelassen habe. Außer der Portierung selber habe ich die Software auch noch umgeschrieben. Es spielt in etwa so, wie ich spielen würde, wenn ich taktisch nicht so schlecht wäre - zu meinen besten Zeiten hatte ich mal etwa ELO 1700.

Übrigens hat die Spielstärke in der ARM-Version relativ zur Ausgangsversion nicht wesentlich gelitten. NG-Play v9.86 ist in der PC-Version mit ELO 2173 gelistet bei der CCRL, und die ARM-Version hat bei wesentlich weniger Rechenkraft und viel weniger Speicher für die Hashtables trotzdem noch um die 2100. Was daher kommt, daß sie eine Menge an Wissen mehr hat.

viele Grüße, Rasmus
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