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Alt 08.10.2017, 00:23
Hartmut Hartmut ist offline
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 Zitat von applechess Beitrag anzeigen
Hallo Hartmut

Tja, aber wenn solche Dinge in einer von 100 Partien passieren, ansonsten die Engines zu 99% immer Recht haben, frage ich mich schon ernsthaft ob der Sinnhaftigkeit von Fernschach - ausser natürlich dem grossen Lerneffekt von Eröffnungen, die man seriös studieren muss. Ich spiele zur Zeit meine vermutlich letzten 2 FS-Partien.

Gruss
Kurt
Naja, so gut sind die Dinger nun auch wieder nicht. Ich bin im Moment in der Championsleague und im EU-Kader aufgestellt. In der CL stehe ich in 2 Partien auf Gewinn, in 3 Partien besser, der Rest geht wohl in die Remisrichtung. Beim EU-Kader sind ebenfalls 2 Partien auf Gewinn ausgerichtet und 2 die etwas günstiger für mich aussehen, Rest ebenfalls im Remisbereich. Keine Partie in der ich verlieren könnte, wenn mir kein grober Patzer passiert.

Wenn man jetzt bedenkt, dass ich mit einem 6 Jahre alten 4-Kern AMD arbeite und die meisten meiner Gegner hier hardwareseitig weit besser aufgestellt sind (bei mir werden nicht mal "large Pages" unterstützt), dann liegt das deutlich über dem, was man eigentlich erwarten sollte. In den meisten Fällen kam die bessere Bewertung dann auf, wenn ich nicht blind dem Enginerat gefolgt bin sondern an der Stellung etwas rumprobiert habe. Hätten die Engines zu 99 % immer recht, dann hätte ich eher ein paar Partien wo ich allein aus Hardwaregründen schlechter stehen müsste. Von möglichen Gewinnpartien dürfte ich dann nicht mal ansatzweise träumen. Der Grund liegt in zu frühen Abschneidungen im Variantenbaum, der bei den meisten Engines sehr oft passiert. Im Schnitt kann ich sagen: sie haben zu 75 % recht, was den besten Zug angeht. Bei den restlichen 25 % gibt es immer wieder Stellungen in denen man besser spielen kann als die Engines. Im Nahschach sieht man das oft nicht, im Fernschach hat man Zeit hier die eine oder andere Variante durchzuprobieren. Man muss in die Partien halt auch Zeit reinstecken. Ich lasse meist die Engines erstmal rechnen und opfere dann aber oftmals 1 Stunde pro Zug in die Analyse von Alternativvarianten. Und bisher klappt das ganz gut.
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Wolfgang2 (08.10.2017)