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Alt 09.04.2021, 21:21
StPohl StPohl ist offline
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AW: REVELATION II ANNIVERSARY EDITION Turnierschach

 Zitat von Egbert Beitrag anzeigen
Hallo Stefan,

auch wenn das aktuell von mir verwendete TrS Aktiv noch nicht einmal das spielstärkste Setting ist, wie ich Deinen umfangreichen Partievergleichen entnehmen kann, so ist der Spielstärkezuwachs dennoch zum "normalen" aktiven Setting spürbar (die sinnlosen Bauernopfer werden weitestgehend vermieden), ohne dass dabei die Attraktivität des Spielstils Einbußen erleidet. Der King spielt einfach ein mitreißendes Schach.

Gruß
Egbert
Ich habe eigentlich nicht vor, mich hier im Forum wieder einzuklinken, da ich immer noch sehr enttäuscht darüber bin, daß die hunderte von Partien, die ich mühsam mit dem emulierten Milano 100MHz mit der ChessEmu unter Arena gespielt habe, nicht in die Wiki Aktiv Eloliste aufgenommen wurden. Aufgrund der Laufinstabilität der ChessEmu Brettcomputeremulationen war das alles andere als ein Vergnügen.
Aber für den Fall, daß andere sich auch mal an Settings für den King versuchen wollen, was ich nur empfehlen kann, einige erläuternde Worte zu meinem TrS Aktiv Setting, die ich für das Verständnis bei der Settingentwicklung für wichtig halte:

Wenn es um die Frage geht, wie opferfreudig der King spielt, ist es wichtig, nicht auf die absoluten Zahlenwerte für den Bauernwert zu schauen, sondern diesen Wert in Bezug zur Höhe der positionellen Parameter zu setzen. Es gibt insgesamt 10 positionelle Parameter im Kingsetting:
Space, Mobility, King Safety, Passed Pawn und Pawn Weak, also 5, die jeweils für den King und den Gegner gesetzt werden können (5 x 2 = 10). Diese 10 Werte muß man aufaddieren und den Mittelwert bilden (also diese Summe einfach durch 10 teilen). Diesen Wert setzt man nun in Bezug zum Bauernwert.
Das heißt nun für das Werkssetting Normal (welches ja nicht sehr opferfreudig spielt):
Alle Positionswerte sind 100, also 100x10 = 1000 geteilt durch 10, also ist der Mittelwert 100. Nun teilt man den Bauernwert des Settings (100) hier durch 100 und erhält somit logischerweise 1.

Nun betrachten wir das (deutlich zu opferfreudige) Werkssetting Aktiv: Addierung aller Positionswerte: 100+100+138+138+66+125+128+100+81+81= 1057. Das durch 10 geteilt ergibt den Mittelwert (gerundet) 106. Nun teilen wir den Bauernwert von 81 durch 106 = 0.76.

Ziel der TrS Settings (nicht nur des Aktiv-Settings) war nun für mich, hier einen Wert zwischen diesen beiden Zahlen (1 und 0.76) zu erhalten (und natürlich in meinen 1400 Partien Testruns eine gute Elo-Performance zu erreichen, sowie eine Remisqoute, die den korrespondierenden Werkssettings nahe kommt (die Remisqoute ist ein guter Indikaktor für die Messung der Aggressivität des Spiels)). Addierung aller Positionswerte des Trs Aktiv Settings: 120+120+150+90+90+150+120+100+140+140= 1220. Das durch 10 geteilt ergibt nun den Mittelwert von 122. Nun teilen wir den Bauerwert des TrS Aktiv Settings von 110 durch 122 = 0.90.

Das war das Ziel: Ein gegenüber dem Werkssetting Aktiv deutlich höherer Wert (in absoluten Zahlen betrachtet, ist 0.90 im Vergleich zu 0.76 eine Erhöhung (Dreisatz!) von +18%), was die Zahl der Bauernopfer stark reduziert, aber dennoch immer noch ein -10% geringerer Wert, als das Werkssetting Normal, weil ein bißchen opferfreudiger darf es ja schon sein...

Das Ziel wurde also erreicht.

Ich hoffe, das war halbwegs verständlich erklärt...
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