Thema: Partie: CT800-Partien
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 21.09.2016, 22:45
Benutzerbild von Rasmus
Rasmus Rasmus ist offline
Mephisto London 68030
 
Registriert seit: 26.08.2016
Land:
Beiträge: 374
Abgegebene Danke: 165
Erhielt 445 Danke für 176 Beiträge
Member Photo Albums
Aktivitäten Langlebigkeit
1/20 8/20
Heute Beiträge
0/3 ssssss374
AW: CT800 vs Mephisto Berlin Pro

Zunächst mal - ich habe hier ja vor der Registrierung schon lange mitgelesen, seit Anfang des Jahres etwa. Und auch zurückgelesen. Ich kann daher gut verstehen, daß Michael angesichts der desaströsen Erfahrungen mit dem letzten Selbstbau-Projekt da jede Tendenz zur Wiederholung ablehnt. Ich bin ja froh, daß ich mich hier überhaupt registrieren durfte.

Man muß auch sehen, daß allein schon das Elektrogesetz bei Kleinserien de facto zur Unmöglichkeit führt. Nicht nur die Kosten, auch die Hinterlegung der Absicherung gegen Insolvenz kommt dazu. Die Strafen bei Mißachtung sind echt horrend.

Zudem ist der Prototyp prohibitiv teuer, selbst wenn ich meine Arbeitszeit für den Aufbau der Hardware nicht rechne. Alleine das Material für den Prototypen beläuft sich auf über 600 Euro, weil ich konsequent an jeder Stelle die absolute Luxusvariante dessen genommen habe, was man überhaupt kriegen kann, selbst bei den Lochrasterplatinen. Zudem war ja alleine schon die Frontplatte mit 55 Euro deutlich teurer als das, was ich so als machbaren Endpreis für eine Serie sehe.

Ich habe außerdem keine EMV-Tests gemacht, und die Labortests dafür wären auch nochmal ein Killer für eine fällige CE-Kennzeichnung. Das Olimex-Prototypenboard (also das Mainboard) funktioniert tadellos, aber solche Boards sind nicht zertifiziert, weil sie eh nur im Labor verwendet werden.

Davon ab habe ich ja nichts automatisiert, sondern ich habe hier Bohrmaschine, Feile, Dremel und Lötkolben. Will sagen, das dauert richtig lange. An einer Stelle steckt ernsthaft ein Stück Fahrradspeiche im Gerät (in Edelstahl natürlich), nämlich beim Gegenhalter für das Seidenband, mit dem man die Batterien aus der Halterung ziehen kann. Die Verriegelung für das Batteriefach ist irgendein Edelstahl-Fahrradteil, von dem ich nicht einmal mehr weiß, was es eigentlich mal war. Aber es lag halt herum und sah einladend aus.

Ich sehe da allerdings eine bekannte Firma in München, die jetzt höchstwahrscheinlich keinen dritten Schachcomputer mit Software von Lang rausbringen kann. Andererseits sind das Profis, die sich darauf verstehen, Geräte enorm günstig herzustellen. Die Lizenzkosten für die Software sind, GPL sei dank, sogar null. Das wäre der vielversprechendste Weg, wie man so ein Retro-Brikett hinbekäme. Gerade weil heute sonst niemand mehr ein Brikett anbietet.

viele Grüße, Rasmus
Mit Zitat antworten
Folgende 3 Benutzer sagen Danke zu Rasmus für den nützlichen Beitrag:
dsommerfeld (12.03.2021), Egbert (22.09.2016), RetroComp (21.09.2016)