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Alt 05.01.2019, 17:35
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AW: Elo Einschätzung der älteren Schachcomputer!

Hallo,
ich stimme Otto zu ... zudem hatten wir die Diskussion ja schon in epischer Breite. Es gibt massenhaft Argumente für alle Seiten:

- Die Computer haben unter realen Bedingungen gegen Menschen Leistungen erspielt, die sogar über den Werten der Liste hier liegen ... ich erinnere an die Aegon Turniere oder an das Porz Open ... und die IM und GM haben gewiss nicht absichtlich gepatzt, um die Hersteller gut aussehen zu lassen.

- Aus eigener Erfahrung im Verein: Lässt man Spieler zum ertsen Mal gegen einen Computer X spielen, erzielt der Computer oftmals eine bessere Leistung, als man es erwartet ... klar, wenn man den Computer kennt und seine Schwächen nutzt, sieht es wieder anders aus, das sind dann aber auch keine reellen Bedingungen.

- Wie absurd die Diskussion ist, merkt man, wenn man ein einfaches Beispiel nimmt: Ich bringe einem Affen bei, gegen einen Computer eine bestimmte Reihenfolge zu spielen ... wenn ich den Computer ohne Buch und Zufallsgenerator spielen lasse, habe ich identische Partien. Wenn ich jetzt den Affen zehn Partien gegen einen Computer mit der Elo 2000 spielen lasse und der Affe gewinnt der Killervariante alle zehn Partien ... was bedeutet das? Hat der Affe, der trotzdem nicht Schach spielen kann, 2400 Elo? Oder hat der Computer, da er mit null zu zehn gegen einen Affen, der nicht Schach spielen kann, seine Elo verspielt und wird jetzt mit 0 Elo geführt?

- Ja, grundsätzlich kann man sagen, dass das Spiel aus drei Phasen besteht ... als ich noch jung war, fragte ich einen der alten Hasen im Verein, wann denn das Endspiel beginnt ... Ede, selbst ein 2300er Spieler , antwortete trocken „Endspiel ist, wenn die Damen getauscht sind.“.
Davon abgesehen ist es normal, dass die Phasen unterschiedlich gespielt werden ... und speziell beim Endspiel fallen viele Menschen, auch Spituenspieler, deutlich ab ... man schaue sich mal WM Partien an und wundere sich, wie oft Dinge im Endspiel von Spitzenspielern übersehen werden ...

In meiner aktivsten Zeit hatte ich knapp über 2.100 „echte“ Elo ... oftmals wird ja immer gesagt, „einfache Endspiele“ kann jeder 1.300er ... nun, neulich habe ich mir den Spaß gemacht und selbst mal KLS-K gespielt ... weiß mit Lc1, Sb1 und Ke1, schwarzer König auf a8 ... Leute, spielt das Ding mal einfach so innerhalb von 50 Zügen runter ... vor allem, wenn schwarz den König in der „richtigen Ecke“ zu halten versucht ... und das ist nur ein Basis Endspiel.

Davon abgesehen, ich sehe die Listen als das, was sie sind: Als ein jeweiliges Fenster / Spektrum, aus dem ich passende Computer auswählen kann, sei es für ein Turnier untereinander oder als Gegner für mich, wenn ich meine Spielstärke anhand von Vergleichspartien mit der Liste „geeicht“ habe.

Ob die Werte jetzt 100 oder 200 Punkte zu hoch oder zu tief sind ... who cares?

Elowerte sind auch nur Zahlen Grüße,
Sascha
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