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Alt 01.09.2004, 09:30
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Supergrobi Supergrobi ist offline
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AW: Im Fadenkreuz

Guten Morgen!

 Zitat von kosakenzipfel
2.) Zu den Qualitäten des stärkeren Gerätes sagt der Vergleich auch nichts aus. Das Kasparov gegen einen 2000-Elo Spieler gewinnt ist klar. Niemand würde aber aus 20 oder mehr solcher Partien eine Aussage zu seiner Leistung treffen. Es tritt aber noch ein Problem hinzu. Das Elo-stärkere Gerät sammelt trotzdem Punkte an. Das mögen vielleicht nur 1 oder 2 Punkte sein. Über 20/30 solcher Partien sind das aber auch 30 Punkte.
Das ist eine interessante Aussage.
Wenn man Elos Formel glaubt, dann sollte es statistisch eigentlich egal sein, gegen welche Gegner man spielt. Es gibt allerdings eine größere Ungenauigkeit, wenn Gegner mit sehr unterschiedlichem Rating gegeneinander spielen: Stellt man die Formel grafisch dar (x-Achse: Ratingdifferenz, y-Achse: Performance), dann wird sie zu den Rändern hin immer flacher. Ab 600 Punkten Differenz holt man schon 100% der Punkte, ein größerer Unterschied macht sich nach Elo nicht mehr bemerkbar. Die größte Genauigkeit ergibt sich demnach im mittleren Bereich, wo die Kurve halbwegs linear verläuft.

In der Praxis scheint es aber so auszusehen, daß Spieler mit einer geringeren Elo-Zahl in Matches mehr Punkte holen, als sie es statistisch (nach Elo) sollten. Jeff Sonas versucht das jedenfalls im ersten Teil seiner Artikelserie in der CSS (2004) statistisch zu belegen. Wer aktiv Schach spielt, kennt vielleicht auch die Haltung vieler Spieler, die, um eine möglichst gute Ratingzahl zu erhalten, lieber gegen stärkere Gegner spielen. Das geht ja sogar bis zur äußersten Weltspitze, die auch lieber unter sich spielt. Und die achtet wirklich auf ihre ELO-Zahl, schließlich entscheiden sich darüber oft Turniereinladungen. An dieser Annahme könnte also was dran sein.

Entsprechend müßte also ein Gerät in unserer Liste gehandicapt sein, wenn es gegen deutlich schwächere Gegner gespielt hat.

Falls diese Annahme wahr ist, bleibt allerdings noch die praktische Auswirkung auf unsere Liste zu bedenken. Aus Gründen des Interesses werden längere Matches im Regelfall nur mit Computern gespielt, die halbwegs in einer Liga spielen. Wenn mal eine Paarung gegen viel stärkere/schwächere Gegner dabei ist, dann, soweit ich das sehe, nur im Rahmen eines größeren Turniers über eine oder höchstens zwei Partien. Ich denke, gemessen an der viel größeren Zahl der in längeren Matches gegen ähnlich starke Computer gespielten Partien werden diese "Ausreißer" nicht so stark ins Gewicht fallen.

Das ist natürlich nur eine pauschale Aussage. Vielleicht findet sich ja jemand, der mich mit einem konkreten Beispiel aus unserer Liste widerlegt?

Viele Grüße,
Dirk
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