AW: Der DGT Centaur - Die Review
Sorry Jungs, aber wir sprechen doch über die obige Partie. Die Partie war nach 8 Zügen für Schwarz eigentlich verloren. 8…Lxf2 ist nicht im Ansatz sinnvoll zu erklären. Schwarz hat keinerlei Kompensation für den geopferten Läufer. Rein Garnichts. Weiß verbleibt einfach mit einer Mehrfigur.
Was sollen solche sinnlosen Züge? Dass sich Weiß im weiteren Verlauf der Partie (20.dxe4?) auf ein taktisches Gekloppe einlässt, Schwarz Gegenspiel ermöglicht und den Überblick verliert (24.Td7??), OK, kann passieren, aber auch in diesem Fall folgt nicht die Exekution von Weiß, nein, der Centaur im Papa Modus (= Friendly) haut umgehen einen raus, um die Stellung schnell wieder für Weiß freundlich zu gestalten bzw. als Verluststellung zu hinterlassen.
24…Sa5 ist schlicht und ergreifend ein blödsinniger Zug. Auch ein Anfänger hätte an den naheliegenden Varianten 24…Te1+ oder zumindest 24…Se5 überlegt.
Sorry Leute, aber diese Partie zeigte wieder einmal sehr deutlich auf, wo die großen Probleme des angeblich adaptiven Spiels des Centaur im Modus Friendly liegen.
Und zum Abschluss kommt ein weiteres großes Manko des Centaur zum Tragen. Das Endspiel, sagen wir ab Zug 31, ist theoretisch klar gewonnen für Weiß.
Nun zeigt sich aber, dass das Verständnis der Stellung für den weißen Spieler nicht ausreicht, um den Sieg auch einzufahren. Genau hier müsste der Centaur ansetzen und dem weißen Spieler auf Wunsch anzeigen, wo seine Fehlzüge liegen. Dieser Lerneffekt bleibt aber aus. Ein angeblicher Schachfreund würde dies aber tun. Dieser „perfekte Schachfreund“ (Centaur) hingegen setzt wortlos Matt und lässt den Gegenüber frustriert zurück. Und solche Art von Partien sollen dem Einsteiger helfen? Lächerlich.
Genau diese Art von Partien nerven mich an dem Teil so unendlich.
Gruß
Micha
Geändert von Chessguru (23.04.2021 um 15:16 Uhr)
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