Thema: Info: Millennium ChessVolt
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Alt 29.10.2019, 17:07
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AW: Millennium ChessVolt

Hallo zusammen,
hier der unerwartete Teil 2 der ChessVolt Review. Unerwartet, da er von meiner Seite nicht geplant war, schon gar nicht in dieser Weise.

Zunächst einmal muss ich Abbitte leisten. Aus heutiger Sicht muss ich eingestehen, dass ich nicht gründlich genug war.

Zunächst einmal scheint es in der Tat so zu sein, dass viele alte Schachcomputer mit dem ChessVolt nicht laufen. Nicht, weil sie zu anspruchsvoll wären, nein, das Problem ist offenkundig, dass sie zu anspruchslos sind.

Nach allen Tests, die ich gestern und heute gemacht habe, scheint es so zu sein, dass das ChessVolt sich selbst in den Standby Modus versetzt, wenn nicht genügend Strom abgefordert wird.

Ich gebe zu, das kenne ich von keiner anderen Powerbank. So ein Teil soll den Strom liefern, den der Empfänger anfordert ... natürlich darf es sich dabei nicht überlasten ... aber es sollte auch funktionieren, wenn nur sehr wenig Strom abgefordert wird.

Wenn man nun so einen Schachcomputer anschließt, passiert folgendes: Der Einschaltvorgang reicht offenkundig, um das ChessVolt ebenfalls zu starten. Computer läuft, die Akkustatusanzeigen leuchten ebenfalls ... alles so, wie es sein soll ... aber nur für ein paar Sekunden. Dann schalten sich die Status LEDs aus und das ChessVolt mit ihnen! Somit ist dann der Schachcomputer ohne Strom.

Die Zeitspanne, die es läuft entspricht exakt der Zeitspanne, die das ChessVolt aktiv ist, wenn man einmalig die Statustaste drückt und den Akkustand abruft.

Einige Experimente zeigen, dass dieser Effekt direkt damit in zusammenhängt, wieviel Strom ein Schachcomputer abruft. Ist dieser Wert zu gering, schaltet es selbstständig wieder aus.

Wie gesagt, diesen Effekt kannte ich bis heute von keiner anderen Powerbank! Ich wäre auch nie darauf gekommen, dass es soetwas überhaupt gibt! Offenkundig lernt man nie aus.

Womit wir bei der zweiten Ergänzung meiner Review wären: Der Knopf, den ich bis jetzt als reine Statusabfrage des Akkustands genutzt habe, ist zeitgleich eine Art Ein- / Ausschalter.

Ich frage mich nur, welchen Sinn er haben soll ... denn: Ich muss das Teil nicht extra einschalten. Am Computer anschließen, Computer einschalten und es springt sofort an ...

In der Anleitung steht, 2x diesen Taster drücken, bedeutet ausschalten. Ich wurde jetzt bereits gefragt, wie schnell man 2x drücken müsse ... keine Ahnung, steht nicht im Handbuch! Ich würde denken, wenn die Status LEDs ausgehen, war man schnell genug.

So oder so, eine unglückliche Lösung! Wenn man dem Teil unbedingt einen Ein- / Ausschalter geben will bzw. muss, dann hätte man einen richtigen physischen Schalter verwenden sollen, zum Beispiel einen Kippschalter, beschriftet mit "0" und "1" ... das wäre eindeutig und das Teil wäre dann definitiv stromlos.

Im Zweifel wäre dann diese mysteriöse Selbstabschaltung bei wenig Last nicht nötig gewesen!

Gut, offiziell wurde das Teil nie für alte Schachcomputer beworben ... aber es bot sich einfach an: 9 Volt, der Stecker passt perfekt, Plus Pol innen ... einfach ideal ... tja ... was soll ich sagen ...

Die Computer, mit denen ich gründlicher getestet habe, machten keine Probleme ... aber offenkundig ergeben sich durchaus deutliche Einschränkungen, was die "zweckentfremdete" Nutzung für alte Brettgeräte betrifft ... schade!

Ich gebe zu, ich habe nur "nach oben" getestet, sprich, ob das ChessVolt Modul anspruchsvolle Brettgeräte versorgen kann, ob es mit 16 und 32 Bittern läuft ... auch bei meinem Polgar habe ich keine Sekunde daran gedacht, dass es nur deshalb laufen könnte, weil der Polgar 10 MHz deutlich mehr Saft zieht ... und dann noch mein aktives Display, das ebenfalls weit, weit mehr Power zieht als ein Display der Serie.

Um es noch einmal zu sagen: Es tut mir wirklich leid, dass ich nie das "untere" Limit getestet habe ... ich gebe zu, auf den Gedanken wäre ich bis gestern niemals gekommen. Klar, ich habe mal eine academy und andere Geräte angesteckt ... und wenn ich gesehen habe, dass es läuft, war es das für mich, läuft und erledigt. Wichtiger war es mir zu sehen, wie lange "anspruchsvolle" (in Bezug auf den Stromverbrauch) Module laufen ... mein Fehler!

Nun ja, natürlich wäre es im Zweifel möglich, mit Zwischensteckern einen "Verbraucher" zwischenzuschalten ... nur: Dann sind wir bei Bastellösungen. Und genau das sollte es ja nicht sein.

Ich habe die Verantwortlichen bei Millennium angeschrieben und dort meinen Unmut deutlich geäußert. Sobald ich eine offizielle Antwort bekomme, werde ich diese natürlich veröffentlichen.

Insofern kann ich abschließend nur sagen: Mit den Geräten von Millennium funktioniert alles, wenngleich man auch hier offenkundig das ChessVolt via Taster ausschalten sollte, wenn man nicht mehr spielt ...

Wer diese Powerbank für andere Geräte nutzen will, muss vorher genau testen und schauen, ob seine Geräte damit funktionieren.

Sorry, dass ich kein anderes Fazit geben kann!

Gruß,
Sascha
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Geändert von Mythbuster (29.10.2019 um 22:11 Uhr) Grund: Errata!
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