Also ich denke, dass Gerät kann man einfach nicht als Trainingspartner bezeichnen.
Dafür fehlen Funktionen, die von einem Gerät des Jahres 2019 einfach verlangt werden, nachdem die Meßlatte nach Jahren der Stagnation wieder erhöht wurde. Kein Hinweise, wenn man einen schwachen Zug gemacht hat. Analye von Stellungen nur eingeschränkt möglich, keine Variantenanzeige, kein Transfer von Partien über Schnittstelle möglich.
Da bleibt eigentlich nur der Spielspaß mit der adaptiven Spielweise übrig. Die bisher veröffentlichten Partien reißen einen bisher nicht vom Hocker. Einfache Figurengewinne, die bei stärkeren Spielern sicher zum Sieg reichen, befriedigen mich zumindest nicht, vor allem wenn es sich um Einsteller handelt und/oder ich vor so einem Patzer selbst einige schwache Züge produziert habe.
Was mich auch nebenbei ärgert: Das Gerät wurde auf der Spielwarenmesse in Nürnberg präsentiert (2019 und vielleicht schon 2018)., dann haben ausgewählte Händler in Ihren Räumen wohl auch testen können, aber trotz mehrmaliger Nachfrage meinerseits wurde nicht eine Vorserienpartie je publiziert. Stattdessen immer wieder Lobeshymnen auf Design und diese adaptive Spielstärke.
Über das Gerät wird nun viel berichtet und Fotos und Videos werden produziert. Bei aller Wertschätzung für diese aufwändige Arbeit: Ich frage mich schon, ob das Gerät diese Hype wirklich verdient hat. Vielleicht befinden wir uns derzeit in einer Art Sommerloch, aktuell keine weiteren Neuerscheinungen und dann, kurz vor Weihnachten, kommt dann eine neue Edition des Centaur raus mit Bluetooth-Schnittstelle zum Schnäppchenpreis
Wem die adaptive Spielweise in der Form gefällt, wer kabellos auf Terrasse/Balkon spielen will und noch nicht unter Altersweitsicht leidet, der soll sich das Teil doch zulegen. Ich halte den Preis mit 350 EUR zwar für überzogen, damit erreicht man ganz sicher nicht den unbedarften Hobbyspieler oder den Opa, der für seinen Enkel einen Schachcomputer im örtlichen Spielwarenladen oder beim Online-Discounter sucht.