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Alt 20.08.2018, 19:24
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AW: MCGE, Test einer Experimentalversion

Hallo Jungs,

ich sehe die „Problematik“ ein wenig anders. Die Frage ist doch, was möchte ich mit dem Gerät als Käufer erreichen? Dient er mir als menschlicher Spielpartnerersatz? Oder möchte ich vielleicht nur Vergleiche gegen andere Geräte spielen? Oder beides? Die Anforderungen sind vielfältig, von Käufer zu Käufer unterschiedlich. Genau hier sehe ich die große Stärke der kleinen Kiste. Deshalb habe ich versucht, Möglichkeiten aufzuzeigen.

Vielleicht sollten wir uns ein wenig von unserer bekannten starren Schachcomputer Logik verabschieden. Bisher fanden wir Geräte vor, die sich in einem festen Rahmen (= Spielstärke + Stil der Engine) definierten. Man testete das Gerät und konnte eine recht klare Aussage zum Stil bzw. der Stärke treffen.

Und genau hier hebt sich der King von den anderen Geräten ab. Das ist es, was mich z.B. an dem neuen Gerät fasziniert. Der King bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um sich den Gegner zu erschaffen, den man vorfinden möchte. Natürlich kann man nicht zaubern, aber die Möglichkeiten sind vielfältig.

Genau hier liegt doch der große Vorteil, die Flexibilität der Engine. Wenn ein Stil dem Anwender überhaupt nicht zusagt, definiert er einen neuen. So etwas findet sich bei keinem anderen Schachcomputer.

So möchte ich aber vielleicht einen Gegner der z.B. im Blitz sehr wohl wild spielt und spekulativ auch mal einen Bauern ins Geschäft wirft, weil ich es als Herausforderung sehe, um meinen taktischen oder strategischen Spürsinn zu schärfen. Also wähle ich einen aggressiven Stil oder erstelle mir diesen. Gleiches gilt natürlich auch für eine defensive Ausrichtung. Hier kann man sehr gut einen schwedischen Werbeslogan kopieren: Entdecke die Möglichkeiten.

Bei Vergleichen gegen Schachcomputer habe ich aufgezeigt, wie man das Spiel z.B. auf Turnierstufe zu einem taktischen, höchst unterhaltsamen Schlagabtausch werden lassen kann. Auf „Aktiv“ opfert mir der King zu schnell Bauern? Kein Problem. Wem diese Art nicht zusagt, weil man lieber ruhige Partien bevorzugt, wählt entsprechend einen defensiveren Spielstil aus oder legt eben selbst Hand an. Man ist eben nicht an die bekannte starre Ausrichtung einer Engine (Schachcomputers) gebunden, sondern der Anwender definiert sich die King Engine nach seinem Geschmack.

Die Idee des Gerätes und die große Bitte damals an Hans um Weitergabe an Johan de Koning bestand ja genau darin, diese vielfältigen Möglichkeiten dem Anwender zur Verfügung zu stellen. Natürlich wird man nicht gezwungen diese Möglichkeiten auch zu nutzen, aber man könnte es…

Denn wozu soll das Gerät dienen? Als Spielpartner für Großmeister oder als Analysewerkzeug für Fernschachspieler? Der King soll vom Anfänger bis zum starken Vereinsspieler ansprechen. Er möchte Spaß, Freude und Vergnügen am Schachspiel bereiten, unterhalten, Lernpartner... sein. Es geht nicht um die reine Spielstärke, es geht um die Vielfalt der Möglichkeiten, die Flexibilität, die Gestaltungsmöglichkeiten, um die Anpassung des Gerätes an die eigenen Bedürfnisse. Und genau dafür steht der Millennium King.

Gruß
Micha
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