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Alt 08.06.2018, 08:19
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AW: Match 120'/40 Elite V6 - Vancouver 68020

Match 120'/40, 12. Partie, ECO C60: Spanische Partie (3...Sge7 Variante) | Bediener: Rolf Bühler | Resultat: remis | Zwischenstand somit 6:6 (+3 -3 =6) unentschieden | In einer seltenen Variante der Spanischen Partie kann der Vancouver 32bit dem Gegner die Bauernstruktur am Damenflügel zerstören. Der Elite V6 bleibt mit einem hässlichen Doppelbauer auf der dem Gegner gehörenden halboffenen c-Linie hängen. Schwarz verfügt jedoch über ausreichend Kompensation in Form aktiv platzierter Figuren. Infolge beidseitiger Ungenauigkeiten gelingt es keinem der beiden Kontrahenten, sich Vorteile zu verschaffen, die einen Gewinn ermöglicht hätte. So endet diese an Taktik arme Partie am Ende mit einem Remis.

[Event "Elite V6_Vancouver 68020"]
[Site "Zürich"]
[Date "2018.06.06"]
[Round "12"]
[White "Mephisto Vancouver 68020"]
[Black "Fidelity Elite V6"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "C60"]
[WhiteElo "2204"]
[BlackElo "2107"]
[Annotator "K. Utzinger"]
[PlyCount "121"]
[EventDate "2018.06.06"]

1. e4 e5 {Match 120'/40, 12. Partie, ECO C60: Spanische Partie (3...Sge7
Variante) | Bediener: Rolf Bühler | Resultat: remis | Zwischenstand somit 6:6
(+3 -3 =6) unentschieden | In einer seltenen Variante der Spanischen Partie
kann der Vancouver 32bit dem Gegner die Bauernstruktur am Damenflügel
zerstören. Der Elite V6 bleibt mit einem hässlichen Doppelbauer auf der dem
Gegner gehörenden halboffenen c-Linie hängen. Schwarz verfügt jedoch über
ausreichend Kompensation in Form aktiv platzierter Figuren. Infolge
beidseitiger Ungenauigkeiten gelingt es keinem der beiden Kontrahenten, sich
Vorteile zu verschaffen, die einen Gewinn ermöglicht hätte. So endet diese an
Taktik arme Partie am Ende mit einem Remis.} 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 Nge7 {Ein
System des ersten Schachweltmeisters Wilhelm Steinitz (17.5.1836-12.8.1900),
die es nie geschafft hat, wirklich populär zu werden. Diesem Zug liegt die
Idee zugrunde, den Sc6 zu unterstützen, so dass im Falle von Lxc6 der
Springer zurücknehmen und den e-Bauer verteidigen kann.} 4. O-O {Andere
Fortsetzungen sind:} ({a)} 4. c3) ({b)} 4. Nc3) ({c)} 4. d4) 4... g6 (4... d6
5. d4 Bd7 6. Nc3 f6 {wäre eine schwerblütige Verteidigung à la Steinitz.})
5. c3 Bg7 6. d4 exd4 {Gilt als beste Fortsetzung} 7. cxd4 d5 {Auf diese Weise
will Schwarz die Verhältnisse im Zentrum klären. Weiss muss sich nun für
einen Plan entscheiden. Soll er das Zentrum mit e5 abschliessen und versuchen,
seinen Raumvorteil in die Waagschale zu werfen. Oder soll er auf d5 tauschen
bzw. auf e4 den Gegner tauschen lassen und den Kampf mit dem isolierten
d-Bauer aufnehmen. Die beiden Pläne führen zu komplett andersartigen
Stellungen. Und meistens ist es eine Geschmacksache, für was man sich
entscheidet. Als praktischer Rat diene der Hinweis, dass man sich am Brett auf
jenen Stellungstyp einlassen sollte, den man besser kennt und bei dem die
damit verbundene Strategie kein Fremdwort darstellt.} 8. exd5 (8. e5 Bg4 9.
Nbd2 a6 10. Be2 O-O 11. h3 Bf5 12. Nb3 Be4 13. Ng5 Bf5 14. g4 Bc8 15. f4 f6 16.
Nf3 a5 17. Be3 a4 18. Nc5 a3 19. bxa3 Rxa3 20. Qc1 Ra7 21. a4 b6 22. Nb3 f5 23.
Nh4 Na5 24. Nxa5 Rxa5 25. Bd2 Ra7 26. a5 c5 27. axb6 Rxa1 28. Qxa1 Qxb6 29. Rb1
Qc7 30. Ba5 Qc6 31. Ng2 fxg4 32. hxg4 Be6 33. Rb6 Qc8 34. Ba6 Qa8 35. Rxe6 Nc6
36. Bc3 cxd4 37. Bxd4 Rb8 38. Be2 Qxa1+ 39. Bxa1 Rb1+ 40. Kf2 Nb4 41. Bc3 Nc2
42. Re8+ Kf7 43. Rc8 Bf8 44. e6+ Ke7 45. f5 gxf5 46. gxf5 Bh6 47. Rc7+ Kd6 48.
Rxh7 Bg5 49. Rd7+ Kc6 50. Rg7 d4 51. Rxg5 dxc3 52. e7 Kd7 53. f6 Rb6 54. Bg4+
Ke8 {1-0 (54) Shirov,A (2739)-Dreev,A (2607) Moscow 2007}) 8... Nxd5 9. Re1+ {
***ENDE BUCH***} Be6 {Will Schwarz nicht mit 9...Kf8 auf die Rochade
verzichten, ist diese logische Antwort zwingend.} 10. Bxc6+ {Weiss gibt das
Läuferpaar auf und beschert dem Gegner auf der halboffenen c-Linie eine böse
Bauernschwäche in Form verdoppelter isolierter Bauern. Allgemein gilt 10.Lg5
als etwas stärker.} (10. Bg5 Qd6 11. Nbd2 O-O 12. Ne4 Qb4 13. Bxc6 bxc6 14.
Qc1 Rfe8 15. h3 Rab8 16. b3 Bf5 17. Bd2 Qf8 18. Nc5 Rxe1+ 19. Qxe1 Re8 20. Qf1
Be4 21. Nxe4 Rxe4 22. Rc1 Qd6 23. Qd3 f5 24. Qc4 Re6 25. Qa6 h6 26. Qxa7 Nf4
27. Bxf4 Qxf4 28. Rxc6 Bxd4 29. Qb8+ Kf7 30. Rxc7+ Kf6 31. Qf8# {1-0 (31) Lutz,
C (2535)-Beukema,S (2405) Germany 2016}) 10... bxc6 11. Ng5 (11. Bg5 {ist auch
hier gut spielbar}) 11... O-O {Glücklicherweise kann sich Schwarz die Rochade
gerade noch leisten.} 12. Nxe6 fxe6 {***ENDE BUCH***} 13. Nd2 {Eine
raffinierte Antwort. Nimmt Schwarz nicht auf d4 mit ...Lxd4, kann Weiss
wählen, den Springer nach f3 zu bringen oder die Wege Sd2-e4-c5 oder
Sd2-c4-e5 einzuschlagen.} ({a)} 13. Nc3 Qf6 14. Be3 Nxe3 15. fxe3 Qf2+ 16. Kh1
Qxb2 17. Qc1 Qxc1 18. Raxc1 c5 19. Nb5 cxd4 20. exd4 Rac8 21. Nxc7 Bh6 22. Rc5
Bd2 23. Rd1 Bb4 24. Rb5 Rxc7 25. Rxb4 Rf2 26. Ra4 Rcc2 27. Rxa7 Rxg2 28. Rb1
Rxh2+ 29. Kg1 Rcg2+ 30. Kf1 Rf2+ 31. Kg1 Rfg2+ 32. Kf1 Rh1+ 33. Kxg2 Rxb1 34.
a4 Rb4 35. a5 Rxd4 36. a6 Ra4 37. Kf3 h5 38. Ke3 h4 39. Kf3 g5 40. Kg2 g4 41.
Kf2 Ra2+ 42. Ke3 h3 43. Rb7 Rxa6 44. Kf4 h2 45. Rb1 Ra7 46. Kxg4 Rh7 47. Rh1
Kf7 48. Kf4 Kf6 49. Ke4 e5 50. Ke3 Ke6 51. Kf3 Kd5 52. Kg2 e4 53. Rd1+ Kc4 54.
Kh1 e3 55. Rc1+ Kd3 56. Rd1+ Kc2 57. Rd6 Re7 58. Rc6+ Kd3 59. Rd6+ Kc4 60. Rc6+
Kd5 61. Rc1 e2 62. Re1 Kd4 63. Kxh2 Kd3 64. Kg2 Kd2 65. Kf2 Rf7+ {0-1 (65)
Bogut,Z (2467)-Stevic,H (2617) Stari Mikanovci 2009}) ({b)} 13. Rxe6 $2 {
bringt Weiss nur Ärger ein nach} Qh4 $15) 13... Bxd4 14. Nf3 Bg7 (14... Rxf3 {
Dieses Qualitätsopfer ist nicht völlig korrekt.} 15. Qxf3 Qd6 16. Qe2 $16)
15. Rxe6 Qd7 {Werden in dieser Stellung alle Figuren vom Brett entfernt, dann
wäre das Bauernendspiel für Weiss leicht gewonnenen dank seiner
Bauenmehrheit am Königsflügel und der gegnerischen Bauernschwächen am
Damenflügel. Doch schon der deutsche "Praeceptor Germaniae" Siegbert Tarrasch
(5.3.1862-17.2.1934) hat richtigerweise den Ausspruch geprägt, dass die
Götter das Mittelspiel vor das Endspiel gesetzt haben. Und hier hat Schwarz
im Mittelspiel für seine grottenschwache Bauernstellung am Damenflügel
einige Kompensation durch: 1. die halboffene f-Linie und 2. die halboffene
b-Linie und 3. den aktiven Lg7 und 4. den stark postierten Zentralspringer.}
16. Re4 (16. Re2 {was den Bauer b2 sofort deckt, ist logischer}) 16... Rab8 {
Gut: Besetzung der b-Linie und Druck gegen den Bauer b2.} 17. Qc2 Qf5 18. Rc4
Qxc2 19. Rxc2 Rfe8 20. a3 (20. Rxc6 Bxb2 21. Bxb2 Rxb2 22. Rc5 Nf6 23. Rxc7
Ree2 24. Rd1 Ne8 25. Rc8 Kf8 26. Rf1 Rxa2 $11) 20... Re6 21. h3 a5 22. Ra2 a4
23. Kf1 Rbe8 $11 {Das Endspiel ist ausgeglichen.} 24. Bd2 Kh8 $2 {Kein Fehler,
der etwas verliert. Aber ein typischer Endspiel-Missgriff, begibt sich doch
der König an den Brettrand und wird früher oder später wieder Zeit
verlieren müssen für den Rückweg ins Zentrum. Solche Ungenauigkeiten im
Endspiel sind oftmals entscheidend.} 25. Rc4 Nb6 26. Rc1 h6 $2 (26... Nd5 $11 {
war richtig, denn Schwarz sollte den Läufertausch durch Lc3 nicht zulassen.})
27. h4 (27. Bc3 $142) 27... Kh7 $2 {Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen:
richtig war 27...Sd5} 28. h5 $6 {Meint der Vancouver 32bit, er befinde sich
noch im Mittelspiel, so dass hier die falschen Algorithmen greifen? Anders
kann ich mir diesen sinnlosen Vorstoss nicht erklären.} gxh5 $6 (28... g5 $15
{ist offensichtlich die richtige Wahl}) 29. Rc5 ({Verpasst} 29. Bc3 $11 {
mit Ausgleich}) 29... Rd6 $15 {Schwarz steht nun leicht besser} 30. Be1 $6 {
Unverständlich passiv und nur die eigene Stellung verschlechternd.} Bf6 {
Dass der Elite V6 die stärkere Fortsetzung 30...Td1 ist verzeihlich.} (30...
Rd1 31. Rxc6 Re4 32. Rc2 h4 33. Re2 Rf4 $17 {und Weiss steht ein mühsamer
Kampf um das Remis bevor}) 31. Rc1 Rde6 (31... h4 $15) 32. Bc3 Bg5 33. Rc2 Nd5
34. Bd4 Bf6 35. Ra1 Rg8 $6 {Was will er da?} 36. Rd1 (36. Bxf6 $142 Rxf6 37.
Re1 $14) 36... Nf4 37. Bxf6 Rxf6 38. Rd7+ Kh8 39. g3 Nd5 40. Kg2 Nf4+ 41. Kh2
Ng6 42. Rd3 Rgf8 43. Kg2 R8f7 44. Re3 Kg7 {Nach beidseitigen Ungenauigkeiten
steht Weiss etwas besser.} 45. Ng1 {Aber nicht so} (45. Ne5 Re7 46. Nxc6 Rxe3
47. fxe3 Rd6 48. Nd4 $14) 45... h4 46. Re4 (46. gxh4 Nxh4+ 47. Kf1 Nf5 $11)
46... c5 47. Rxa4 hxg3 48. fxg3 Ne5 49. b3 (49. Nh3 $142) 49... Nd3 50. Rc3
Rf2+ 51. Kh3 Rd2 52. Kh4 Rh2+ 53. Nh3 {erzwungen} (53. Kg4 Nf2#) 53... Nf2 54.
g4 Rxh3+ $1 {Abwicklung zum totalen Remis} 55. Rxh3 Nxh3 56. Kxh3 Rf3+ 57. Kh4
Rxb3 58. Ra7 Kg6 59. Rxc7 Rxa3 60. Rc6+ Kg7 61. Rxc5 1/2-1/2


Geändert von applechess (08.06.2018 um 10:18 Uhr)
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