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Chessguru
... „Leider“ hast du nie in einem Schachklub gespielt bzw. an Vereinsturnieren oder Mannschaftswettkämpfen teilgenommen. In diesen Partien zählt nur der eine, nicht wiederholbare Moment. Der Druck, der dann auf einem lastet, ist nicht ansatzweise vergleichbar mit Partien, die man entspannt zu Hause spielt. Fehler, die in eigenen Partien gespielt oder Möglichkeiten die übersehen wurden, sind dann in der Analyse teilweise schwer verständlich.
Das glaube ich sofort. Der "Mannschaftsdruck" kommt dann noch dazu. Wenn man am achten Brett dann gewinnen muss... Analoges kenne ich vom "Mannschaftssport" Tischtennis.
Bis ich 1984/85 zweimal an der Schach-Schulmeisterschaft teilnahm, hatte ich noch nie gegen einen Vereinsspieler gespielt. (Mein einziger Gegner war Mephisto II.) Das war für mich äußerst anstrengend. Da waren Vereinsspieler dabei. Am Ende teilte ich in beiden Turnieren den ersten Platz mit dem Mittelfränkischen B-Jugend Meister. Jeweils nach acht Runden Schweizer System bei 40/2h. Natürlich hatte ich den Vorteil, dass mich niemand kannte.
Und interessanterweise haben mir später (Studium/Wehrdienst) mindestens fünf Vereinsspieler davon abgeraten, in einen Schachclub zu gehen. Wegen des Drucks!
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Chessguru
Hinzu kommt natürlich dein Wissen über den Stil eines Gerätes. Du kennst ganz genau die Stärken und Schwächen des betreffenden Gerätes. Darauf richtest du dein Spiel aus. Aber wie wäre deine Spielanlage, wenn du gegen einen Unbekannten bzw. unbekanntes Gerät spielen würdest?
Meine Art (Schongang-Partien) sind eigentlich Gegner-unabhängig von der Art her gleich. Ich schaue, dass es nicht zu unübersichtlich wird und der Gegner keinen Anhaltspunkt bekommt, Druck zu machen.
Wenn ich gegen einen unbekannten Gegner spiele, würde ich immer so ran gehen. Wenn's dumm läuft, dann ist dieser unbekannte Gegner ein schwächerer Spieler gegen den ich dann "nur" ein Remis schaffe. Dann ist das halt so.
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Chessguru
Und zum guten Schluss, eine Partie teilt sich bekanntlich in verschiedene Phasen auf. Somit muss ich den Blick bei einem Schachcomputer auch auf die Stärken werfen und nicht nur die Schwächen beurteilen. Natürlich begehen Schachcomputer Fehler, Menschen aber auch.
Keine Frage, sehe ich auch so.
Gruß
Wolfgang