
Zitat von
Chessguru
Ich weiß nicht ob es an mir liegt, aber wieder einmal zeigte der ChessGenius Pro eine dieser fragwürdigen Partien.
Die Partie plätscherte im Mittelspiel vor sich hin, der Portorose igelte sich ein und der CGP hatte keine Idee, wie man die schwarze Festung knacken könnte. Tja, und dann kommen sie wieder, diese seltsam hilflosen Züge des CGP im Mittelspiel: 27.Sa6?, 29.Tb3?, 30.Dg4? Die weißen Figuren verirren sich auf dem Feld, ein planvolles Zusammenspiel ist nicht zu erkennen. Und genau in solchen Situationen zeigen sich die späteren Lang Versionen einfach planvoller aufgestellt. ...
Hallo Micha,
ja, es liegt in gewisser Weise schon an Dir.

Es ist nämlich weniger das Spiel des MCP an sich, sondern Deine zu positive Wahrnehmung der späteren Lang-Programme Genius/London.
Zum Glück habe ich ja einen zwölf Jahre alten relativ schnellen Windows 98SE-Rechner in Betriebsbereitschaft, auf dem Mephisto Genius 2 (für Windows) gerade noch kompatibel ist, und
der 120 mal schneller als der Genius 68030 ist
.
Hier die Ergebnisse Genius 2/ AMD XP 2400+:
1.)
27. Sa6, nach Bruchteilen einer Sekunde (vorher Sb7) kommt der Rechner auf Sa6 und verwirft ihn erst nach 8 Sekunden (Tiefe: 07/19).
Ich hätte auch Sa6 gespielt, aber das ist ein anderes Thema.
2.)
29. Tb3, macht das Programm nicht, ist aber auch nicht so entscheidend. Eher das, was danach kommt.
3.)
30. Dg4 ?, das ist kein guter Zug. Der Bauer e6 wird beäugt. Das mag das Motiv gewesen sein. Aber dieses hat das Mephisto Genius-Programm offenbar auch: Erst nach 18 Sekunden bei Tiefe 08/20 wird dieser verworfen.
Entspricht also rund 36 Minuten beim Brettgerät.
Und der
eigentliche Fehler kommt erst noch:
32 Tg3 ?? Das würde ungefähr acht Minuten dauern, bis das bessere h3 gefunden wird.
Ich sehe es so: Wenn der MCP keinen "Plan" gehabt hätte, wäre es besser gewesen! Sein schlechter Plan, der unnötige Schwerfigurendruck auf der g-Linie mit Dg4/Tg3 hat ihm letztlich das Genick gebrochen, weil die Figuren zu eingeengt standen.
Gruß
Wolfgang