Hallo Wolfgang,
yep, Egbert hat es sehr gut beschrieben!
Ich möchte es noch etwas ergänzen: Diejenigen, die enttäuscht sind, haben einen Schachcomputer erwartet, der wie ein London spielt ... weil die Ankündigungen des Herstellers dies vermuten lassen.
Also, jetzt mal "Butter bei Fische": Wenn man einen Amsterdam auf die Geschwindigkeit des MCG Pro beschleunigt, wird er vermutlich auch bei ca. 2.300 Punkten in unserer Liste landen. Das lässt sich leicht nachvollziehen: Der normale Amsterdam liegt bei 1.932 Elo ... der Revelation 1 Amsterdam liegt bereits bei 2.112 Elo! Schon der Revelation II ist ca. 4x so schnell in der Amsterdam Emulation ... allein das sollte mindestens 100 weitere Punkte bringen, eher mehr ... die Hardware des MCG Pro ist
nochmals 7x schneller als der Revelation II ... das sollten nochmals 100 bis 150 Punkte sein (davon ausgehend, dass mehr Speed immer weniger Zuwachs bringt).
Also würde auch der gute, alte Amsterdam mit der Geschwindigkeit eines MCG Pro locker zwischen 2.300 und 2.350 Punkten schaffen ... also dem Wert, den der MCG Pro auch anpeilt! Schon dieses Rechenbeispiel zeigt verschiedene Dinge:
1. Dass das "Schachhirn" im MCG Pro vermutlich dem A'dam nicht weit überlegen ist, wenn überhaupt! (Unabhängig davon, was wirklich in der Kiste steckt!)
2. Es zeigt, dass rein die hohe Geschwindigkeit für die hohe Spielstärke verantwortlich ist. Denn würde man den MCG Pro auf das Niveau eines normalen Amsterdams abbremsen, würde sein Elowert auch entsprechend sinken!
Am Rande bemerkt: Ein Mephisto London 68.030 mit 36 MHz liegt in der Eloliste bereits bei 2.339 Elo Punkten! Auf der Hardware des MCG Pro (ca. 14x schneller) sollte er locker 2.550 bis 2.600 Elo Punkte erreichen, da liegen Welten dazwischen!
Insofern muss man in der Diskussion die Spielstärke völlig losgelöst vom Programm betrachten ... denn ich denke, die Kritik ist die, dass die Elozahl letztendlich nur ein Wert ist ... wichtiger ist den Kritikern aber,
wie (in Form der Software) dieser Wert erreicht wird ...
Gruß,
Sascha