AW: Millennium ChessGenius
Neben der technischen Erklärung (C statt Assembler) kommt da aber nur eine große Wolke Werbeluft.
Die Vorzüge in der Benutzbarkeit kommen doch nicht aus dem Gegensatz zur "Kombinationskraft" von Stockfish und Co. Sie kommen aus der Kombination von ausreichender Gesamtspielstärke (die langjährige Empfehlung lautet ca. 300-400 Elo mehr als der menschliche Nutzer), reichlich Schachwissen (Programme wissen immer noch wenig im Vergleich zu Menschen, aber mehr Wissen ermöglicht abwechslungsreichere Partien und benötigt weniger Taktik im Spiel gegen Menschen) und einer guten Bedienbarkeit.
Die Rechenleistung von Smartphone und Co. ist auf jeden Fall ausreichend. Aber reicht der schnelle Speicher?
CPUs wie z.B. auf ARM-Basis bieten im Vergleich zum PC deshalb deutlich weniger Rechenleistung, weil Cache, Pipelines usw. einfacher, stromsparender und kostengünstiger realisiert werden. Der Millenium ChessGenius hat jetzt nur 64 KByte, dafür liegen die Kosten bestimmt deutlich (für eine Serienproduktion) unterhalb der Speicherlösung eines Raspberry Pi (512 MByte).
Dieser Speicher reicht zwar gerade eben für Hashtables, eine wirkliche Evolution des Programmes ist so aber limitiert.
Seit etlichen Jahren konzentriert sich Richard Lang jetzt offenbar auf Plattformen unterhalb der Rechenleistung eines PC. Ich halte das für keine schlechte Entscheidung, denn statt der Jagd nach einem ständig besserem Schachprogramm kann so ein Markt mit guten Anpassungen, kleinen Optimierungen und allgemein einer gepflegten Software bedient werden. Aber die restlichen Werbeaussagen...
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