Schöne Partie von MonteCarlo I LE 8 MHz gegen Milano

Der MC wählt eine Eröffnung, die noch kein Beteiligter je gesehen hatte und kommt etwas gepresst aus der Eröffnung. Nach einigen hübschen taktischen Geplänkeln entsteht ein Freibauer, dessen Existenz den Milano die Qualität kostet. Dann behandelt der MC-Morschi das Bauernspiel etwas, na sagen wir, zum Abgewöhnen, spielt einige Zeit irgendwie ohne rechten Plan, findet aber dann doch den Weg ins Ziel. Es bleibt durchaus der Eindruck, dass der Morsch dem Milano taktisch einiges voraus hatte. Ansonsten waren einige Abspiele dann doch sehr computermäßig, ein Mensch hätte so verwickelt wohl kaum gespielt. Sehr hübsch gefiel das Spiel um den ungedeckten weißen Springer auf c7, den der Schwarze nicht nehmen durfte.

Der Partieverlauf ähnelte durchaus der einen oder anderen Partie vom Klingenberger Turnier, wo der MC I LE sich in einigen Fällen erst spät den Sieg holte, mitunter erst nachdem er unter Druck oder gar in Nachteil geraten war, aber stets mit dem Gefühl, dass er in entscheidenden Stellungen den einen Halbzug mehr rechnet, vielleicht sucht er selektiv die besseren Züge aus. Ich habe den Eindruck, dass beim MC I LE die übliche Formel +70 Elo bei Taktverdoppelung nicht ganz die Spielstärkesteigerung wiedergibt (das wären nach der Formel ausgehend vom normalen SuMo/MC I 1879 + 70 = 1949 Elo). Dem Morschi scheint der Mehrtakt sehr gut zu bekommen. Ich bin mal gespannt, was die Bewertung ergibt, wenn erst einmal genügend Partien für eine Bewertung vorliegen.

Ansonsten wäre noch anzumerken, dass der Milano selbst bei dieser abgelegenen Variante ganze 12 Züge im Buch war, während der Morsch schon sehr früh aus dem Buch war (genau habe ich nicht aufgepasst) - immerhin fand er die Buchzüge relativ schnell.