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Alt 23.06.2011, 16:06
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EberlW EberlW ist offline
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AW: Re: Revelation Oldies Turnier 2011

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Hallo Willfried

Ja, den Lösezeiten misstraue ich in einigen Fällen auch. Insofern ist es natürlich fraglich, ob die von dir genannten Unterschiede nun wirklich darauf beruhen dass die Geschwindigkeit nicht 1 : 1 emuliert wird oder ob einfach die eine oder andere Zeit nicht stimmt.

Daneben muss ich noch etwas anderes zu bedenken geben:

Die meisten Programme haben einen Zufallsgenerator. Dieser "sticht" nicht nur bei der Eröffnungsbibliothek sondern auch bei der Zugberechnung. Findet ein Compi 2 völlig gleichwertige Züge so ist es purer Zufall, welcher davon zuerst weiter berechnet wird. Angenommen wir haben während der Suche in Tiefe 3 zwei völlig gleichwertige Züge Dd3 und Dd4 mit derselben Bewertung. Es ist dann purer Zufall ob das Programm dann Dd3 oder Dd4 als besten Zug anzeigt. Entsprechend wird dann bei Tiefe 4 mit einem anderen "besten Zug" fortgefahren, was dann eine ganz andere Suche ergibt. Es kann also durchaus sein, dass du - wenn du den Test ein weiteres Mal durchführst - andere Lösezeiten bekommst als beim "Erstversuch". Insofern stellt sich also die Frage, ob man der einzelnen Lösezeit bei einem so umfangreichen Test wie dem BT-Test allzuviel Gewichtung beimessen sollte.
Wenn der Zufallsgenerator des Programms (nicht der Bibi) aus ist, dann erwarte ich bei den allermeisten Programmen auch identische Berechnungen. Ja, es gibt Ausnahmen wie z.B. bei der Schachakademie - doch diese Ausnahmen sind weit in der Minderheit! Lasse ich den TC2100 und den ETC an der gleichen Stellung rechnen, arbeiten sie zuverlässig absolut identisch - ausser in Fällen wo der Bug der Klone zuschlägt. Selbiges, wenn ich 2 CM 1MB vergleiche. Egal ob ich die Schröder- oder deKoning-Programme laufen lasse, es wird immer synchron durch die Varianten gehangelt - da ist nix mit Unterschied. Ausserdem sind meinetwegen +0.30 nicht gleich +0.30, denn die Programme berücksichtigen durchaus noch weitere Nachkommastellen. Wirklich gleiche Bewertungen gibt es nur bei Zugumstellungen und diese verschwinden nicht selten wieder, wenn es ein paar Halbzüge tiefer geht - aber das steht hier ja nicht zur Debatte. Die krassen Differenzen die ich beim Revelation London aufzeigte, ließen sich ja auch niemals durch Zufälligkeiten erklären. Entweder die Zeiten der originalen Geräte stimmen nicht, oder der Revelation emuliert mit so starken Geschwindigkeitsschwankungen, dass im praktischen Spiel wohl niemals eine Partie eines Originalgerätes reproduziert werden kann, was hiesse: Völlig eigenständige Programme im Revelation - so weh mir diese Erkenntnis auch täte...
Ich könnte mir vorstellen, die Abweichungen von den Originalen sind abhängig von der Stellungsdichte. Je mehr Figuren noch existieren und je komplexer die Stellung, desto langsamer die Emulation. Wenn nur noch wenige Figuren vorhanden sind oder eine leichte (weil zwingende) Zugfolge gefunden werden kann, gibt die Emu Gas. Also das jetzt nur in meiner Vorstellung - man kann es ja testen, wenn man auch ein Original hat (ich also nicht). Das könnte man ggf. sogar deswegen schon erwarten, da die Emu sich ja quasi nach der emulierten CPU zu richten hat, die Speicherzugriffe vermutlich jedoch davon nicht betroffen sind. Bei Geräten mit Hash (trifft auf die Langs ja zu) werden die Speicherzugriffe bei wenigen Figuren oder zwingenden Stellungen erheblich schneller - doch der Revelation hat ja nochmals deutlich schnelleren Speicher. Zumindest kann ich mir Vorstellen, dass das einen Einfluss hat - ist beim PC ja auch nicht anders. Aber egal, ich werde den Test in den nächsten Tagen noch zuendebringen und dann liegt es an den Schachfreunden mit den Originalgeräten, die Werte abzugleichen. In diesem Fall am Besten mit dem Berlin Pro London oder mit einem 24er 68020 Modul mit Londonprogramm. Es reicht ja, die Lösung abzuwarten - ein voller Durchlauf der 15 Minuten wäre unnötig, ebenso wie der Durchlauf der 900er Stellungen. Dann minimiert sich der Aufwand bereits erheblich.

Gruß, Wilfried
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