AW: Ein taktischer Schlag
Hallo Björn und Robert,
hier zunächst mal die Lösezeiten von Mephisto Risc 1MB und Saitek Sparc:
Schande für die Spracklens: Den Einschlag hat der Mephisto Risc schneller gefunden! Aber nur ein bißchen: 1min18s gegenüber 1min26s des Sparc. Beide finden den Zug im 6. Halbzug.
Dank Hashtables erwies sich das Endspiel als verhältnismäßig einfacher, wobei der Sparc sich diesmal revanchiert: Er braucht ganze 3 Sekunden(!) (Mephisto Risc: 12 Sekunden), um den Lösungszug mit Gewinnbewertung anzuzeigen.
Um die Hashtable-Verwaltung zu untersuchen, habe ich deshalb Björns Stellung mit dem Turmeinschlag ausgewählt.
Roberts These lautet: Die Hashtables werden zwischen den Zügen nicht gelöscht.
Daraus folgt: Wenn ein Programm in der Ausgangsstellung den Schlüsselzug nicht findet, kann man die Variante etwas vorspielen. Dann liegt der "Clou" nicht mehr so tief und es zeigt Gewinnbewertung an. Spielt man wieder in die Ausgangsposition zurück, liegen die Gewinnbewertungsstellungen noch in den Hashtables und der Schlüsselzug wird demnach schneller gefunden.
Mein Test: Sowohl Mephisto Risc als auch Saitek Sparc habe ich auf Björns Stellung angesetzt und die Lösungszeiten ermittelt. Dann habe ich ein paar Halbzüge in die Stellung hineingepielt, bis eine hohe Gewinnbewertung angezeigt wurde (Dxh7). Ich habe alle Züge wieder zurückgenommen und nochmals in der Ausgangsstellung die Lösezeiten ermittelt: Sie waren gleich.
Daraus folgt: Beim Zurücknehmen der Züge werden die vorausgegangenen Berechnungen aus den Hashtables gelöscht.
Eine andere Frage, die sich wohl nicht so leicht beantworten läßt, wäre wohl, ob dieses Löschen vielleicht NUR bei Zurücknahmen stattfindet und deshalb in einer normalen Partie nicht passieren würde. Beispiel: Nach Ausführung eines Zuges wird Zug A im Permanent brain berechnet. Der Gegner spielt jedoch Zug B, dessen Varianten sich nur geringfügig von Variante A unterscheiden. Was passiert dann mit den Hashtables, und wie kann man das herauskriegen?
Zum Löschen der Hashtables findet sich übrigens ein interessanter Beitrag in der aktuellen CSS. In dem Artikel wird als "nicht-löschendes" Programm Yace gefeatured, das sich durch diese Eigenschaft besonders für Analysen eignet.
Auf meinem Linux-Rechner analysiere ich die Partien (s. Turnierpartien Sparc-Risc) "nur" mit Crafty, und da fällt es schon störend auf, daß er, wenn man eine schwierige Variante vertieft und wieder zurückgenommen hat, wieder genau so dumm ist wie vorher.
Viele Grüße,
Dirk
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