Hier eine weitere markante Teststellung:
A. F. Mackenzie 3#
Jamaica Gleaner 1891
1. La7! Ka7: 2. c8T! Ka6 3. Ta8# (2. c8D?? patt)
kB6/2P5/2K5/8/8/8/8/8 w - - 0 1
Diese Stellung ist zwar nicht gerade wahrscheinlich, sehr wohl aber
partiemöglich (....zudem leicht zu merken...).
Auf der Analysestufe 94 ringt Igor sage und schreibe 7 Minuten und 15
Sekunden bis er eine Mattankündigung zustande bringt mittels 1. Kd7 (Anzeige
nach Zugausführung "In 5"), was soviel wie 6# bedeutet.
Nach dem Antwortzug 1. ...Kb7 meldet sich Igor nach 14:32 mit 2. c8D+
("in 4") wieder, 2. ...Kb6 wird mit 3. Dc6+ (in 3) beantwortet nach 17:02,
4. Lc7+ folgt nach 18:00. Der Rest wird in wenigen Sekunden abgewickelt,
insgesamt mehr als 18 Minuten fuer einen simplen Dreizüger !
Da werden einige Oldies sicher um ein Vielfaches schneller sein...
Das Matt in 3 mit 1. La7! geht ihm dabei völlig durch die Lappen !
Wie ist solch ein Übersehen zu erklären - Schachblindheit auch bei
Computern ? (wahrscheinlich auch bei Grandmaster)
Dabei stellt die Aufgabe von Mackenzie keine unüberwindliche Hürde dar,
sie ist lediglich eine kleine Erweiterung eines Dreisteiners von 1845,
Amusements in Chess,
w: Kc6, Bc7; s: Ka7 2# 1. c8T! Ka6 2. Ta8#. 1.c8D?? patt
Diese Aufgabe löst Igor innerhalb von Sekundenbruchteilen ohne mit der
Wimper zu zucken.
Danke Robert für Deine Mühe, die erste Stellung genau unter die Lupe zu
nehmen ! Zur Toleranzgrenze: bei einem zweiten Versuch kam Kd3? nebst
falscher Mattankuendigung nach 3:13 statt 3:15, also immer noch einen Tick
langsamer als die 3:08 des Grandmaster.
Vielleicht hast Du ja auch Spass daran mit der neuen Stellung zu
experimentieren...
Ach ja, die Erklaerung warum Igor mit dem 3# so seine Probleme hat:
Unterverwandlung im tieferen Suchbaum, gepaart eventuell mit null move.
Andere Erklärungsversuche ? Weitere "Computeropfer" ?
Viele Grüße
Hans-Jürgen