Zitat von
Robert
ganz einfach: angenommen, dein Rechner fliegt nach 5 Zügen aus dem Buch, dein Gegner aber erst (ca.) 10 Züge später und das mit einer Bewertung von, sagen wir mal, >+2,00; das würde ich als Killervariante bezeichnen.
Hi Robert,
da gäbe es noch eine zweite Möglichkeit, die dadurch entsteht, daß wir naturgemäß mit Oldtimern spielen, die schon länger verfügbar sind:
Eigentlich braucht man gar keine offensichtliche Killervariante mehr, die nach Verlassen der Bibliothek klaren Vorteil verspricht. Wenn ich gegen einen mir bekannten Gegner spiele, reicht es aus, eine Variante zu wählen,
von der ich weiß, daß mein Gerät die Partie gegen diesen Gegner gewinnt!
Dann gäbe es nur noch die "Gefahr", daß sich die "Labor-Partie" wegen unterschiedlicher Bedienzeit nicht reproduzieren läßt. Natürlich wird es dann langweilig, und das sollte nicht der Sinn unseres Treffens sein.
Aber es gibt natürlich Übergänge:
Wie allseits bekannt ist, habe ich den Vancouver letztes Jahr so eingestellt, daß er nur Systeme wählte, in denen er (gegen alle Gegner allgemein) besonders gute Resultate erzielt hatte. Die Partien zeigen, daß es durchaus auch Ausnahmen von der Regel gibt, mancher Gegner hat dem Vancouver seine vermeintlichen Lieblingsvarianten ganz schön um die Ohren gehauen...
Einzige Ausnahme im "Buch-Tuning": Die Meraner "Spezial-Variante", die ich aus dem damals laufenden Anand-Kramnik-Match abgeguckt hatte. Sie kam gegen Sapphire leider nur ungefähr aufs Brett, hat dem Vancouver aber zweifellos gelegen; er war übrigens nur ein paar Züge länger im Buch als Sapphire. Killer-Variante?
Warum ich auf diesem Thema so herumreite, ist hoffentlich offensichtlich:
Die oben beschriebene Vancouver-Methodik, die zumindest beim letztjährigen Turnier keine Kritiker auf den Plan gerufen hat, ist die einzig realisierbare, es sei denn, ich habe einen PC dabei und kann schnell mal ein Buch umladen bei einem Gerät, bei dem das möglich ist - dank Achims Arbeit bei den Renaissance/Leonardo-Geräten (aber wohl nicht Sparc) und evtl. verschiedene Novags, sonst wohl keines?!
Denn für richtige Killer-Varianten sollte man unterschiedliche Bücher pro Gegner haben und dann zwischen den Runden schnell z.B. vom R30-Buch auf das Risc2-Buch umschalten. Denn was für einen Gegner gut ist, muß für den anderen nicht auch gut sein, das zeigt schon die Erfahrung des Vancouver.
Je länger hier hier so rumschreibe, desto mehr geht mir auf, daß es wohl einiger gemeinsamer Biere bedarf, um das Thema umfassend zu beleuchten... Gottseidank ist es nun bald soweit, ich freu mich!
Prost,
Dirk