Thema: Frage: turbokit mm4
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Alt 25.04.2005, 10:26
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AW: turbokit mm4

Hallo ihr alle !
Ich werde mal versuchen in einer Antwort allen Beiträgen gerecht zu werden.

Als ich die MM4+ MM5 Berichte für CSS schrieb, gab es keine SSDF-Ratings.
Das war ja eigentlich immer so, weil die Artikel ja zeitgemäß in die Zeitschrift
muß. Und die SSDF ein Gerät ja erst mit hunderten Partien abspielen lassen müssen. Ferner dauert ja auch der Artikel selber.
Ich habe also ungefähr bei jedem Gerät das ich testete einen Vorlauf
von 1-2 Monaten. Dann kam der Artikel. und dann dauerte es nochmal 1/2 Jahr oder länger bis die Schweden erste Werte hatten.

Insofern gar keine einfache Sache.

Mit den Turbokits meine ich, das ihr das falsch verstanden habt.
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, das man spezielle Eprom versionen benötigt.

Was das Turbokit macht ist, das es höchstwahrscheinlich den ROM-Inhalt des EPROMS in schnellen statischen RAM des TK einkopiert. Weil es damals noch keine EPROMS gab die den Zugriffszeiten von 16 oder 20 Mhz gewachsen waren.

Ferner wird das TK nicht den RAM des Moduls benutzen, sondern eigenen, schnelleren.

Im Prinzip wird die ganze CPU mit IC's nachgebaut, und das ermöglicht dann eine höhere Geschwindigkeit.

Im jeweiligen Modul ist nun statt der CPU einfach ein Sockel.
In diesen Sockel wird ein Stecker vom TK hereingesteckt, und das TK tut nun so als ob es eine CPU wäre.

Ich kann mir nicht vorstellen das die EPROMS nun andere Inhalte hätten als
die originalen Geräte.
Kann man aber schnell ausprobieren.

Bei den Holzgeräten war es sehr einfach TKs gängig zu machen, weil man nur die Preßspanplatte hinten entsprechend aussägen mußte.

Es gab Turbokits für Saitek Maestros, Superexperts oder Novags und natürlich MM4 und MM5.

MM4 und MM5 sind Eprom-kompatibel. D.h. ein MM5 Eprom läuft auch im MM4 und umgekehrt. Damals gab es auch neben den Verkaufsmoduln UMRÜSTUNGEN von MM4 auf MM5.

In der Tat ist der MM4 positionell besser, und der MM5 taktisch.

Allerdings haben die Schweden ja nun mittlerweile genügend Partien erspielt um sicher sagen zu können das bei den GRUNDGERÄTEN mit 5 mhz
der MM5 um 70 ELO oder so stärker ist.

Das macht den MM5 zum stärksten Schröder 8Bit-Programm und er überholt m.W. auch alle anderen 8-Bitter.

Nicht die Akademie, nicht MonteCarlo oder Polgar Modul kommen da mit.
Polgar Modul war sowieso enttäuschend.
Im Polgar realisierte Ed MEINER ERFAHRUNG nach viele Capture-Extensions.
Anders als die MM4 oder MM5 haben die Geräte ein Punktmatrixdisplay wo man sich auf einen Schlag Teile der Hauptvariante anschauen kann. Das habe ich damals gemacht und mir fiel auf das das POSITIONELLE Spiel vom MM4 oder MM5 in Akademie oder Polgar ganz verschwunden war.

Stattdessen rechnete der Polgar manchmal fast nur Schlagzugvarianten.
Diese merkwürdigen Suchverfahren wurden m.W. mit dem Mega4 eingeführt, und auch darüber berichtete ich in meinem Testbericht damals.

Insofern halte ich MM4 und MM5 für die stärksten Schröder Geräte.

Leider, leider ist der RAM Speicher der Geräte limitiert und außerdem bricht das Programm bei 16 plys ab. Insbesonders getunte Geräte kommen dabei im frühen Endspiel schon mal in die Rechentiefebegrenzung.

Man kann die Geräte auch OHNE TK übertakten. Entsprechende Prozessoren besorgen, Ram Speicher der schnell ist, Eproms die schnell sind, alles schön
umbrennen und er rechnet schneller.
Schön wenn man dann die Möglichkeit hat eine LÄNGERE Spielstufe zu benutzen.

Beim Leonardo ist man nach f3 (3 Minuten) nur noch mit f7 gesegnet.
Dann ist auch schon schluß.

Es soll auch Methoden geben die Uhr zu überlisten bei den 8Bittern (bei den Motorola Geräten sowieso kein Problem!), ist aber Abhängig vom Gerät.
Kann man m.W. nicht pauschal sagen wie es geht.

"Will sagen, für das Turbokit braucht man immer programmspezifische EPROMS. Wir kennen das genaue Geheimnis bzgl. des Inhalts dieser EPROMS nicht, es stand aber mal in der CSS (3/88), daß dort bestimmte programmspezifische Informationen enthalten sind. Dort steht etwas schwammig (wahrscheinlich wegen der Patente), dass

Zitat:
"die am meisten benötigten Teile des Schachprogramms in den schnellen Speicher des TurboKit"


übertragen werden. Das sagt Alles und Nichts."

Das halte ich für nicht richtig. Der Satz sagt nur das EPROM Inhalte in das Turbokit übertragen werden.
Es kann natürlich sein das ich im Unrecht bin. Aber Versuch macht klug.
Man kann ja einfach ausprobieren was Passiert wenn man normale Eproms nimmt.

Noch etwas: Beim Übertakten machen manchmal (8Bitter)
die mit Punktmatrix Schwierigkeiten.

Bei Akademie z.B. würde das Matrixdisplay verrutschen !
Manchmal gab es bei schnelleren CPUs Probleme mit der Anzeige
(Analyst Modul, 8 Bit Reihe bei H+G)
dann mußten andere Displays rein bzw. was modifiziert werden.

Eigentlich müßte Ruud doch auf alle unsere Fragen Antwort wissen. der hat sich doch sehr intensiv mit der Materie beschäftigt. Postet der hier nicht ?
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Geändert von mclane (25.04.2005 um 10:33 Uhr)
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