Thema: Turnier: 5. Online Aktivschach WM
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Alt 06.04.2009, 00:53
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AW: 5. Online WM - Finale

Hallo Jungs!

Wieder einmal ist eine spannende Online-WM zuende gegangen und wieder einmal blieb es für alle Beteiligten -ob sie es bis ins Finale schafften oder auch nicht- ein durch und durch spannendes Event.

Als Teilnehmer in beiden Gruppen und B-Finalist, möchte ich mich bei allen Teilnehmern für den weitgehend reibungslosen Ablauf dieses Turniers bedanken, sowie bei unserem Turnierleiter für die alljährlich geleistete Arbeit an diesem Projekt. Auch bedanken möchte ich mich für das stets entgegengebrachte Verständnis, wenn ich job-bedingt einen Spieltermin nicht habe einhalten können. Diese Fairness ist bei weitem nicht selbstverständlich in unserer vom gnadenlosen Erfolgsbestreben fehlgeleiteten Welt.

Dieses Erfolgsbestreben hat es erwiesenermaßen -leider- wieder einmal geschafft in unsere kleine Schachcomputerwelt Einzug zu halten. Doch auch dieses Mal wurde diese Form des falschen Enthusiasmus rechtzeitig entdeckt und Schlimmeres vermieden, wodurch es am Ende doch noch zu einem fairen Wettkampfverlauf kam. Dennoch bleibt ein fahler Beigeschmack und ich fürchte, ein weiteres Vorkommen dieser Art wird wohl das Aus bedeuten für künftige Online-Events. Ich hoffe sehr, dass es nicht dazu kommen wird!

Aus gegebenen Anlass daher etwas in ganz eigener Sache:

Bei Turnieren mit einer vergleichsweise geringen Partienzahl ist fast jeder Partieverlauf zwischen einzelnen Geräten möglich. Aber wenn ein erfahrungsgemäß deutlich schwächeres Gerät seinen stärkeren Gegnern regelmäßig Probleme bereitet, kommen verständlicherweise Bedenken auf. Im diesjährigen Turnier bin auch ich mit meinen beiden "Exoten" auf die Liste der Verdächtigen geraten - auch wenn nicht offen darüber diskutiert wurde, ist dieses dennoch Fakt. Dafür habe ich durchaus Verständnis, hätte ich doch selbst Bedenken angemeldet, würde ich nicht zwangsweise mit eigenen Augen gesehen haben, was meine Geräte da veranstaltet haben.

Im Falle des King 2.54 auf der CM 512 wurden auf mein Bitten hin Live-Kontrollen vorgenommen, die allesamt negativ verliefen. Ich glaube, das Abschneiden meines Gerätes war zwar erstaunlich gut, aber spielstärkebedingt auch nicht völlig undenkbar und von daher sollte die Sache (hoffentlich) abgehakt sein.

Nicht so im Falle des Mystery, denn bisweilen ist mein Gerät (noch?) das weltweit einzige seiner Art mit einer derart hohen Rechengeschwindigkeit. Das macht Live-Kontrollen unmöglich und auch Nachspielen ist nicht praktizierbar, weil dann die Ponderzeiten des gegnerischen Gerätes verdreifacht würden. Mit diesem Wissen im Hinterkopf wäre es freilich ein einfaches, stellenweise in Richtung Sieg zu manipulieren.

Tatsächlich ist es sogar so, dass manche "guten" Züge des Mystery selbst von Programmen wie Fritz 10 bzw. DF11 erst nach längerer Zeit gefunden wurden! Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass PC-Engines auf Suchtiefe hin optimiert programmiert wurden und ihnen dabei einiges an "Wissen" verloren ging - sie müssen das errechnen, was alte Programme noch als selbstverständlich ansahen. Natürlich tritt sowas immer seltener zutage, je weiter die PC-Engines verbessert werden und die PCs an Geschwindigkeit zulegen - dann wird die nötige Suchtiefe so schnell erreicht, dass es garnicht mehr auffällt, dass die Engine ursprünglich "keine Ahnung" von der Stellung hatte.

Doch wie nun lässt sich Nachweis erbringen, dass mein Mystery die Partien ganz alleine spielte?
Da dies aktuell nur unter Teilnahme meines eigenen Gerätes funktioniert, werde ich die Kiste nach Klingenberg mitnehmen. Sofern dort ein getunter Lyon 68020 und/oder ein Risc II zur Verfügung gestellt werden, lassen sich die relevanten Partien ganz einfach vor Ort unter den Augen vieler Zeugen nachspielen. Weiters bin ich gerne bereit, das Gerät dem Turnierleiter auf unbestimmte Zeit hin zur Verfügung zu stellen, sodaß er die relevanten Partien in Ruhe prüfen kann.

Das ganze Unterfangen ist aus Sicht aller die ich bisher hierzu befragte unnötig, aber dennoch biete ich es öffentlich an, denn ich will absolute Gewissheit, dass es keine Zweifel mehr an der Korrektheit des Turnierverlaufs gibt. Allerdings ist dieses Vorgehen sehr aufwändig, wollte man alle Partien nachspielen. Deshalb möchte ich die Zweifler bitten, die zu prüfenden Partien (möglichst auch die konkret angezweifelten Züge) zu benennen. Ich habe damit absolut kein Problem, würde ich -wie bereits gesagt- doch selbst das Abschneiden des Mystery stark anzweifeln, hätte ich es nicht persönlich verfolgen können. Probleme hätte ich nur damit, wenn dieses Angebot ausgeschlagen und trotzdem hinter vorgehaltener Hand getuschelt würde.

Gruß, Willi
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