Hallo Horst,

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Wandersleben
ich kann von dieser hilfskonstruktion nur abraten.
Wechselstrom ist wechselstrom, und gleichstrom ist gleichstrom, und ist bei den geräten nicht wirklich gegeneinander austauschbar.
Das kann ich nicht so stehen lassen! Wechselstrom (AC) Geräte lassen sich problemlos mit Gleichstrom (DC) betreiben, es gibt jedoch eine sehr seltene Ausnahme, die Willi bereits genannt hat. AC lässt sich also bei den Schachompis durch DC ersetzen, das heißt aber nicht, dass es auch umgekehrt geht! Ein DC Compi kann auch mit AC Funktionieren, das muss aber nicht zwangläufig so sein. Das hängt von der Größe des Elkos vor dem Spannungsregler ab. Ist dieser zu klein, so läuft das Gerät nicht, da die Wechselspannung nur einweggleichgerichtet wird! Es wird bei DC Geräten nur eine Diode gegen Verpolung verbaut, die die Wechselspannung einweg- gleichrichtet. Wenn bei einem DC Compi so eine Diode fehlt, dann gehört der zuständige Entwickler verprügelt!

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Wandersleben
Was bei dem beschriebenen trick ausgenutzt wird, ist die tatsache, dass die gleichstromnetzgeräte aus preislichen gründen keinen geglätteten, sondern pulsierenden gleichstrom erzeugen
So pauschal kann man das nicht sagen! Der Wechselspannungsanteil ist bei gesiebten Netzteilen für diese hier beschriebene Zwecke zu vernachlässigen! Dieser Wechselspannungsabteil bewegt sich etwa in zweistelligen mV Bereich.

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Wandersleben
Außer eventuell einem permanenten brummen bei schachcomputern mit lautsprecher stört dieser pulsierende spannungsanteil die elektronik nicht.
Die Qualität der Lautsprecher bei Schachcomputern (ich kenn übrigens nur die Schachakademie) ist dermaßen schlecht, dass das Netzbrummen (wohlgemerkt bei AC und DC Netzteilen!) nicht ins Gewicht fällt. Bei highend Audioanlagen sieht es anders aus.

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Wandersleben
In den schachcomputern, die für wechselstrom ausgelegt sind, wird dann der gleichspannungsanteil durch dioden abgesperrt und nur die "darüberliegende" wechselspannung benutzt.
Ich will dir nicht zu nahe kommen, aber das ist schlicht und ergreifend falsch! Bei einem AC Gerät wird die Gleichspannung durch zwei der vier Dioden (Brückengleichrichter) geschleift, wodurch etwas Spannung (ca. 700 mV pro Diode) an den Dioden abfällt. Hier von einem "absperren" zu sprechen ist einfach nicht zutreffend.

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Wandersleben
Durch die gleichrichtung der halbwellen der wechselspannung hat dieser pulsierende gleichstrom allerdings eine verdoppelte frequenz, also 100 Hz. Das macht aber wiederum nichts, denn in den betreffenden schachcomputern wird daraus ohnehin durch eine weitere gleichrichtung wieder gleichstrom gemacht, denn elektronische chips arbeiten grundsätzlich nur mit gleichstrom.
Auch hier muss ich dir widersprechen. Eine "weitere gleichrichtung" gibt es nicht! Die Wechselspannung wird nur ein mal Gleichgerichtet, wodurch eine pulsierende Gleichspannung mit 100Hz entsteht. Diese wird durch Kondensatoren (Elkos) gesiebt, dadurch entsteht eine Gleichspannung mit geringem Wechselspannungsanteil (je nach Größe der Elkos und der Belastung der Spannungsquelle). Nach der Siebung wird die Gleichspannung auf einen festen Wert mit einem Spannungsregler runtergeregelt, bei unseren Compis sind es 5 Volt. Übrigens: durch das Herunterregeln ist der Wechselspannungsanteil praktisch nicht mehr vorhanden.

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Wandersleben
ich würde immer eine saubere lösung bevorzugen.
Da bin ich nicht anders!

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Wandersleben
Eher richtet ihr schaden an, wenn ihr irrtümlich eine wechselspannung an einen für gleichstrom gebauten schachcomputer anschließt.
Kaputtgehen kann hier nichts (siehe oben), es sei den der Entwickler hat gepfuscht. Ich würde aber dennoch ein DC Gerät nicht mit AC betreiben, aus Stabilitätsgründen. Wer will schon erleben, dass der Compi sich mitten in einer Partie aufhängt?
MfG
Vitali