Thema: Studie: Tkachenko Studie
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 09.11.2023, 00:08
kgvetter kgvetter ist offline
Mephisto Almeria
 
Registriert seit: 25.10.2004
Beiträge: 133
Abgegebene Danke: 32
Erhielt 107 Danke für 47 Beiträge
Aktivitäten Langlebigkeit
0/20 20/20
Heute Beiträge
0/3 ssssss133
AW: Tkachenko Studie

@ Horst:


ich habe das wohl etwas schwammig formuliert, aber ja, es geht darum, dass weiss gewinnt, egal was schwarz zuerst zieht. Deine Analyse (oberste Zeile) ist vollkommen richtig, mit dem Schönheitsfehler der Bewertung 0.00. Es ist klar, dass schwarz auch den zweiten Springer verlieren wird (Domination), wonach das theoretische Endspiel KSS-KB entsteht. Troitski war der erste, der seinerzeit dieses Endspiel erschöpfend analysiert hat, daher auch die Troitski-Linie (lässt sich sogar googeln), die die Felder markiert, auf denen einer der Springer den Bauern blockieren muss, um gewinnen zu können. Unser nimmermüder Endspielguru Karsten Müller hat die Troitski-Linie insofern verbessert, dass die Springer gewinnen können, ohne dass (in 99% der Fälle!) die 50-Züge-Regel dazwischenfunkt. Beide (die Troitsky- und die Müller-Linie) sehen in etwa wie eine Fledermaus aus.
Sobald der zweite Springer geschlagen ist, kann man die tablebases zu Rate ziehen, in unserer Stellung ist es ein matt in 74. Die 50-Züge-Regel kann nicht zuschlagen, weil wir ja dem schwarzen Bauer erlauben können, einen Zug zu machen und die Zählung von vorne beginnt. Um dieses matt in 74 zu finden, müßte Stockfish 148 Halbzüge tief rechnen können...
Das Endspiel kommt in der Praxis gar nicht so selten vor, ich kann die Partie im Moment nicht finden, aber vor nicht langer Zeit hat Karjakin seinen Gegner mit sehr präzisen Zügen in genau diesem Endspiel bezwungen. Ich freue mich immer, wenn ich Stellungen finde, die die engines nicht lösen können.


Gerhard
Mit Zitat antworten
Folgende 2 Benutzer sagen Danke zu kgvetter für den nützlichen Beitrag:
kamoj (09.11.2023), Wandersleben (09.11.2023)