An dieser Stelle möchte ich die Standortbestimmung für die Novag Super Nova, die Wundertüte aus den frühen 1990ern, erst einmal aussetzen.
Ich habe seit April dieses Jahren 79 Turnierpartien mit meinem Neuzugang gespielt. Die Gegner waren (Ergebnisse aus Sicht von Super Nova):
Constellation 2 MHz 6,5:3,5
Regency 4,5:5,5
Prisma 4,5:5,5
Kishon Chesster 5,5:4,5
Reflection II Glasgow 1,7 GHz 2:4
Super Mondial II 5:5
GK 2000 (Angstgegner) 0:3
Turbo King II D+ 6,5:3,5
Designer 2100 Display 6,5:3,5
Gegen jeden Kontrahenten sollten es 10 Partien werden, aber der Glasgow weigerte sich 2x weiterzuspielen und der H8-GK 2000 war eindeutig zu überlegen, so dass ich diese Duelle frühzeitig beendete.
In meiner privaten Turnierliste hat der kleine Novag 1919 Elo-Punkte erspielt und liegt damit weit besser im Rennen als in unserer Wiki-Turnierliste ausgewiesen mit nur wenigen gespielten Partien.
Dabei pflegt das Kittinger-Programm einen sehr interessanten Spielstil, der mich stark an den Super Constellation erinnert.
Es spielt aus der Bibliothek heraus alles, was in der Schachwelt zu finden ist, ohne Rücksicht auf das Ergebnis. Man sieht spekulative Züge, die doch sehr stark an die legendären PSH-Einschläge erinnern. Außerdem sieht es so aus, als habe die Super Nova viel mehr Schachwissen (auch fürs Endspiel) implementiert bekommen, als die ihr nachfolgenden Novag H8-Modelle (außer vermutlich Diamond/Sapphire I,II und Star Diamond/Sapphire).
Ich denke, dass die Super Nova, ähnlich wie auch Super VIP auf etwas schwächerer Ebene, damals doch ein wenig unterschätzt wurden. Das gilt besonders für die 40/120-Spielstufe.
Jedenfalls freue ich mich, dass ich nach 30 Jahren noch einen solch raren Schachcomputer in Spanien ergattern konnte - und den gibt es bisher nirgendwo als Emulation.
Für alle Partien-Jäger und Sammler hänge ich die 79 Turnierpartien als pgn-Datei hier an.
Fortsetzung folgt ...
Grüße
Roberto