AW: Retro Turnier "Herbert Bellmann"
Hallo Herbert
Zuerst mal Glückwunsch zu den beiden Partien. In der Partie gegen den Analyst schreibst Du, dass man beim Spielen auf Gewinn oftmals kleine taktische Finessen übersieht. Das passiert nicht nur in "deiner" DWZ-Liga. Das ist generell so. Genau deswegen versuche ich taktische Verwicklungen gerne zu vermeiden, wenn es irgendwie geht und wähle geschlossene Systeme. Damit kompensiere ich den taktischen Vorteil, den manche Geräte gerade in taktischer Hinsicht haben und kann den menschlichen Vorteil einbringen. Und das ist eben Stellungsverständnis. Und das ist bei vielen Geräten eben nicht sehr stark ausgeprägt. Aber das ist gegen Compis dasselbe wie gegen Menschen. Wenn ich von einem Gegner weiss, in welchen Stellungen er sich wohlfühlt, dann tu ich ihm in der Regel nicht den Gefallen, mir sein Spiel aufzwingen zu lassen sondern versuche eben meinerseits meinen Stil durchzuibringen. Auf jeden Fall gut gespielt. Der Analyst ist kein leichter Gegner.
Zum Spiel gegen den "9er". Naja... nicht das stärkste Gerät und auch taktisch manchmal sehr anfällig. Wenn er dann auch noch so eine Eröffnung spielt, dann kann das nicht gut gehen.
Wobei. Das mit dem frühen b4 hab ich auch schon mal gegen einen Compi gespielt. Soweit ich mich erinnere war die Zugfolge 1. Sg3 d5 2. c4 d4 3. b4 Sf6 4. Lb2 a5 5. b5 usw. Das waren dann sehr Oran-Utan-ähnliche Strukturen. Ich glaube es war sogar der Sensory 9 auf Turnierstufe. Dass er sowas aber auch mit Weiss spielt, wusste ich bisher nicht. Zumindest scheint er danach aber nicht wirklich zu wissen, wie man so eine Stellung spielt. Du hast ihn jedenfalls in Deiner Partie ziemlich fachgerecht zerlegt. Fast schon lehrbuchartig.
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