Hallo Christian,
Hans Peter Ketterling hatte bereits Anfang der 80-er Jahre in dem Buch "Schach dem Computer" folgendes schöne Statement zum Umgang mit Schachcomputern verfasst:
"...Wir haben uns auch mit den programmtechnischen Schwächen des elektronischen Schachpartners vertraut gemacht und das ist nötig, um aus dem neuen Hobby möglichst
viel Freude und kurzweilige Unterhaltung ziehen zu können. Denn man
vermeidet Enttäuschungen, indem man die
Leistungsgrenzen der Schachcomputer respektiert und
nichts Unmögliches verlangt. Gelegentlich muss solch ein Computer verständnisvoll an die Hand genommen werden,
die ein oder andere Schwäche lässt sich dann mühelos überspielen. Man muss sie nur kennen und wissen was man zu tun hat...."
Ich denke das trifft den Kern der Sache punktgenau. Es geht ja darum, dass wir Spaß und Freude an unserem wunderbaren Hobby haben.

Auch ich habe bei meinem großen Vergleichskampf mit dem Mephisto Glasgow auf dem Revelation II große Gefühlschwankungen erlebt, aber ich habe mich immer wieder daran erinnert, die Leistungsgrenzen unserer Oldies zu akzeptieren. Und ganz ehrlich, ich frage mich nicht selten, wie es unsere Oldies trotz der teilweise sehr geringen Rechentiefe überhaupt schaffen, teilweise hervorragende Partien abzuliefern!
Ehrlich gesagt bin ich froh, dass meine Partien nicht von Stockfish 15 kommentiert werden (ich gebe sie ihm einfach nicht zur Analyse), denn dann könnte meine Freude an dem wunderschönen Spiel "Schach" Kratzer zugefügt bekommen.
Gruß
Egbert