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Alt 17.07.2022, 11:09
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AW: CXG Sphinx Legend vs Fidelity Excellence 6 MHz

Match 120'/40 | Bediener: Rolf Bühler | 5. Partie: Weiss (CXG Sphinx Legend) gewinnt | Zwischenstand: 2,5-2.5 unentschieden | Nur gerade zwei Züge - d4 Sf6, Sf3 g6, werden aus dem Buch gespielt, dann sind beide Programme auf sich selbst gestellt. Die erste Phase meistert die CXG Sphinx Legend schlechter, gerät in Entwicklungsnachteil und kann erst nach beidseitigen Ungenauigkeiten wieder ausgleichen und dann gar etwas Vorteil erhalten. Ein fehlerhafter Königszug von Schwarz hätte tödlich enden können, aber Weiss vermag daraus keinen Nutzen ziehen. Schliesslich landen die beiden Kämpfer in einem für sie wie immer sehr schwierigen Damenendspiel mit weissem Mehrbauer. Und hier zeigen sich eklantante Schwächen im Schachwissen. Der grundsätzlich klar schlechter stehende Fidelity Excellence lässt den Damentausch zu - was zu einem gewonnenen Bauernendspiel führt - und die CXG Sphinx Legend diesem Damentausch ausweicht. Das aber noch immer gewonnene Endspiel setzt Weiss in den Sand, aber der Fidelity Excellence findet die korrekte Verteidigung nicht, sondern lässt im nächsten Zug erneut den Damentausch zu. Und dieses Mal macht die CXG Sphinx Legend es richtig, tauscht die Damen und gewinnt das Bauernendspiel im Schlaf.

[Event "120'/40+60'/20+30'"]
[Site "Zürich"]
[Date "2022.??.??"]
[Round "5"]
[White "CXG Sphinx Legend"]
[Black "Fidelity Excellence 6 MHz"]
[Result "1-0"]
[ECO "D00"]
[WhiteElo "1816"]
[BlackElo "1838"]
[Annotator "KUT"]
[PlyCount "134"]
[EventDate "2022.??.??"]

1. d4 {Match 120'/40 | Bediener: Rolf Bühler | 5. Partie: Weiss (CXG Sphinx
Legend) gewinnt | Zwischenstand: 2,5-2.5 unentschieden | Nur gerade zwei Züge
- d4 Sf6, Sf3 g6, werden aus dem Buch gespielt, dann sind beide Programme auf
sich selbst gestellt. Die erste Phase meistert die CXG Sphinx Legend
schlechter, gerät in Entwicklungsnachteil und kann erst nach beidseitigen
Ungenauigkeiten wieder ausgleichen und dann gar etwas Vorteil erhalten. Ein
fehlerhafter Königszug von Schwarz hätte tödlich enden können, aber Weiss
vermag daraus keinen Nutzen ziehen. Schliesslich landen die beiden Kämpfer in
einem für sie wie immer sehr schwierigen Damenendspiel mit weissem Mehrbauer.
Und hier zeigen sich eklantante Schwächen im Schachwissen. Der grundsätzlich
klar schlechter stehende Fidelity Excellence lässt den Damentausch zu - was
zu einem gewonnenen Bauernendspiel führt - und die CXG Sphinx Legend diesem
Damentausch ausweicht. Das aber noch immer gewonnene Endspiel setzt Weiss in
den Sand, aber der Fidelity Excellence findet die korrekte Verteidigung nicht,
sondern lässt im nächsten Zug erneut den Damentausch zu. Und dieses Mal
macht die CXG Sphinx Legend es richtig, tauscht die Damen und gewinnt das
Bauernendspiel im Schlaf.} Nf6 2. Nf3 {***ENDE BUCH***} g6 {***ENDE BUCH***} 3.
Nc3 {***ENDE BUCH***} d5 4. Bg5 {Keine grosse Erfindung, sofern Schwarz die
beste Antwort wählt. Deshalb war 4.Lf4 vorzuziehen.} (4. Bf4 Bg7 5. e3 O-O 6.
b4 a5 7. b5 a4 8. Bd3 Nbd7 9. h3 Nb6 10. O-O Bd7 11. Rb1 Qc8 12. Bh2 Re8 13.
Ne5 Bf5 14. Qf3 Qe6 15. g4 Bxd3 16. cxd3 Nfd7 17. Nxd7 Qxd7 18. Rfc1 Rec8 19.
Kg2 c5 20. bxc6 Rxc6 21. Rxb6 Rxb6 22. Nxd5 Re6 23. Rc7 Qd8 24. Rxb7 Rc8 25. g5
Bf8 26. Nc7 Rd6 27. Bxd6 exd6 28. Ne6 Qe8 29. Nf4 Be7 30. h4 Bd8 31. Nd5 Qe6
32. Ra7 h6 33. Nf4 Qxa2 34. d5 Bc7 35. gxh6 Qb3 36. h5 {1-0 (36) Radjabov,T
(2753)-Giri,A (2761) Stavanger 2022}) 4... Ne4 $1 {Der Fidelity Excellence
trifft ins Schwarze. Nun muss der soeben gezogene Läufer wohl wieder weichen.}
5. Nxe4 $6 {Eine ungünstige Wahl, wonach Schwarz leicht ausgleichen kann.}
dxe4 6. Ng1 $6 {Ein unnötig passiver Rückzug.} (6. Nd2 Qxd4 7. c3 Qd5 8. Qa4+
Nc6 9. Nxe4 (9. h4 f5 $15) 9... b5 10. Qc2 Bf5 11. f3 Bg7 $15) 6... Bg7 7. e3
Qd5 {Längerfristig steht die Dame hier nicht optimal. Besser sind 7...c5 oder
7...0-0 mit kleinem Plus.} 8. Bf4 c6 (8... c5 $15 {ist aktiver und nimmt den
Kampf ums Zentrum auf.}) 9. Bc7 {Ein seltsam anmutendes Manöver. So zieht der
Läufer schon zum dritten Mal, bevor Weiss seine Entwicklung vollendet hat.
Ferner darf man über den Sinn von 9.Lc7 rätseln. Vorstellen kann ich mir
einzig, dass Weiss c2-c4 vorbereiten und nicht durch ...Da5+ gestört werden
will.} b6 {Offenbar ist Schwarz meiner Meinung und nimmt dem Läufer das Feld
a5.} 10. Be2 (10. Ne2 {ist logischer, um später mit Sc3 oder Sf4 ein Tempo
durch den Angriff auf die schwarze Dame zu gewinnen.}) 10... Na6 11. Bg3 {
Und schon muss der Läufer wieder weichen.} O-O 12. c3 h6 {Auch für diesen
Vorstoss lässt sich schwierig eine Begründung finden.} (12... c5 $1 {ist die
positionsgemässe Fortsetzung.}) 13. Qa4 b5 {Schwächt das Feld c5, weshalb
die Alternative 13...Sb8 besser ist, zumal der Springer dann wieder über d7
zentralisiert werden kann.} 14. Qa3 (14. Qb3 $5 {verdient Beachtung mit der
Drohung Dxd5 cxd5, Lxb5 mit Bauerngewinn, denn} Qxb3 15. axb3 $14 {überlässt
Weiss die Initiative.}) 14... e5 {Endlich wieder einmal eine gute Reaktion.}
15. dxe5 $6 {Weiss hat ein derart stabiles Bauernzentrum und gibt es
freiwillig auf: kein guter Entscheid.} Bxe5 $6 {Nicht die richtige Wahl, weil
Schwarz die Vorteile seiner Stellung nicht versteht, was übrigens für den
Oldie verständlich ist.} (15... Nc5 16. Rd1 Nd3+ $5 17. Bxd3 exd3 18. Nf3 c5
19. O-O a5 $17 {gibt Schwarz trotz seines Minusbauern einen spürbaren Vorteil
dank seiner fast vollständigen Brettbeherrschung und den unglücklich
stehenden weissen Figuren.}) 16. c4 $6 (16. Rd1 $14 {war viel stärker}) 16...
bxc4 (16... Qe6 $1 {ist stärker, denn nach dem verlockenden} 17. cxb5 cxb5 18.
Bxb5 {bekommt Schwarz nach} Rb8 $19 {eine Gewinnstellung.}) 17. Rd1 Qb5 18.
Bxe5 Qxe5 19. Bxc4 Nc5 20. f4 Qe7 21. Ne2 {Endlich kann dieser Springer
entwickielt werden und Weiss hat ausgeglichen.} Bg4 {Besser zu gefallen
vermögen ...Tb8 oder ...Te8. Der Lg4 wird sich nach h2-h3 zurückziehen oder
- was weniger erstrebenswert wäre - auf e2 tauschen müssen.} 22. O-O $16 {
Entwicklung beendet will man rufen und festzustellen bleibt, dass Weiss nun
Vorteil hat.} Kg7 $2 {Ein Fehler, der Schwarz in Teufels Küche bringt, bzw.
bringen könnte.} 23. h3 {Gar noch stärker war 23.f5!, was die CXG Sphinx
Legend nicht zu berechnen imstande ist.} (23. f5 $1 Qe5 (23... Bxf5 24. Rxf5
gxf5 25. Nd4 $18) (23... gxf5 24. Nd4 $18) 24. fxg6 Nd3 25. Rd2 Bxe2 26. Rxe2
f6 27. Bxd3 exd3 28. Qxd3 $18 {und die schwarze Stellung liegt in Trümmern.})
23... Bxe2 {Noch am besten.} 24. Bxe2 Rad8 {[#]} 25. Qc3+ $2 {Weiss greift
daneben und verpasst den mit 25.Tc1 möglichen klaren Gewinn, wobei die
Fesslung des Sc5 die wichtigste Rolle spielt. Mit dem Textzug wird diese
Fesslung aufgehoben.} (25. Rc1 Rd5 26. Rfd1 Rfd8 27. Rd4 {droht Tdc4 und Txc5,
wofür es keine Verteidigung gibt.} a5 28. Rxc5 Rxc5 29. Rxd8 $18) 25... f6 26.
b4 Nd3 27. Bxd3 exd3 28. Rxd3 Rxd3 29. Qxd3 Re8 ({Auch} 29... Qxb4 $11 {
ist genügend.}) 30. Rc1 Qxb4 31. Rxc6 Qe1+ 32. Kh2 Rxe3 {Vom ehemaligen
überwältigenden Vorteil von Weiss ist nichts übriggeblieben.} 33. Rc7+ Re7
34. Qd8 Kf7 35. Qd5+ Kg7 36. Qc5 Rxc7 37. Qxc7+ Kf8 38. Qb8+ Qe8 $1 {Ein
Königszug hätte verloren.} 39. Qxa7 Qe4 {Die aktive schwarze Dame garantiert
trotz materiellem Nachteil gleiches Spiel.} 40. Qb8+ Ke7 $6 {Besser bliebe der
König mit 40...Kg7 bei seinen Bauern.} 41. a3 {[#] Nun droht 42.Db4+ mit
Damentausch und Übergang in ein gewonnenes Bauernendspiel infolge des
entfernten Freibauern auf der a- oder b-Linie. Wie sich gleich zeigt, kennt
die CXG Sphinx Legend diese elementare Regel im Bauernendspiel nicht und durch
reine Berechnung kann das Programm ebenso wenig den Gewinn finden.} f5 $2 {
Aber auch dem Fidelity Excellence fehlt das notwendige Wissen, ansonsten die
tödliche Drohung nicht einfach negiert würde.} 42. Qa7+ $2 {Dieser Fehler
bedarf nun keiner weiteren Erklärung mehr. Dabei gab es schon zwei Wege für
Weiss, die Damen zu tauschen und das Bauernendspiel zu gewinnen.} ({a)} 42.
Qb4+ Ke6 (42... Qxb4 43. axb4 Ke6 (43... h5 44. Kg3 Ke6 45. Kh4 Kf6 46. b5 Ke7
47. Kg5 $18) 44. g4 Kd5 45. gxf5 gxf5 46. Kg3 Kc4 47. Kh4 Kxb4 48. Kh5 Kc5 49.
Kxh6 Kd5 50. Kg5 Ke6 51. h4 $18) 43. Qxe4+ fxe4 44. Kg3 Kd5 45. Kf2 Kd4 46. Ke2
e3 47. a4 h5 48. a5 {Droht nach a6 durchzulaufen, was den schwarzen König
jetzt zwingt, in das Quadrat des weissen Bauern, begrenzt durch die Felder
a5-a8-d8-d5, zu treten.} Kc5 49. g4 {Der e3-Bauer rennt nicht davon. Die
rasche Bildung eines zweiten Freibauern ist dringlicher.} hxg4 50. hxg4 Kd6 51.
a6 Kc7 52. f5 gxf5 53. gxf5 Kb6 54. f6 {und der Bauer läuft zur Dame}) ({b)}
42. Qe5+ Qxe5 43. fxe5 Ke6 44. a4 Kxe5 45. a5 Kd5 46. Kg3 g5 47. h4 Kc6 48.
hxg5 hxg5 49. Kf3 Kb5 50. Ke3 Kxa5 51. Kd4 Kb6 52. Ke5 g4 53. Kxf5 g3 54. Kg4
Kc6 55. Kxg3 $18) 42... Kd6 $2 {Auch hier sollte der schwarze König bei
seinen Bauern bleiben, damit der Gegner sein technisches Können beweisen muss.
Damenendspiele sind äusserst rechenintensiv und stellen deshalb unsere Oldies
vor unlösbare Herausforderungen.} 43. Qb6+ Kd7 44. Qxg6 $2 {Erschwert
massgeblich den Gewinn wegen Dauerschach-Möglichkeiten durch die schwarze
Dame.} (44. Qb4 $1) 44... Qxf4+ 45. Qg3 Qd4 46. Qf3 $2 {Das stellt den Gewinn
in Frage. Aber wie soll denn das Programm von Gyula Horvath erkennen, dass
dazu 46.Db8! notwendig war?} Kc7 $2 {Falsch, aber wie um Himmelswillen soll
der Fidelity Excellence wissen, dass 46...De5+ oder 46...Ke6 die Partie retten
könnte.} 47. Kg3 {Einfacher gewinnt 47.Dxf5 +-} {[#]} Qe5+ $2 {Ein schlimmer
Fehler grundsätzlicher Art. Solange die Damen auf dem Brett sind, gibt es
stets die Chance von Dauerschachs. Der Fidelity Excellence lässt nun aber den
Damentausch mit Übergang zu einem völlig verlorenen Bauernendspiel zu. Der
entfernte weisse Freibauer auf der a-Linie zwingt den schwarzen König, am
Damenflügel zu bleiben. Und so kann der weisse König dann die beiden
schwarzen Bauern am Königsflügel erobern.} 48. Qf4 Kd6 49. a4 Ke6 50. Qxe5+
Kxe5 51. a5 {Wegen der Drohunng a6 und der Bauer läuft durch, muss nun der
schwarze König ins Quadrat a5-a8-d8-d5 des weissen Bauern. Dadurch wird für
den weissen König der Weg frei, um die schwarzen Bauern am Königsflügel zu
erobern.} Kd6 52. Kf4 Kc5 53. Kxf5 Kc6 54. Kg6 Kc7 55. Kxh6 Kc6 56. g4 Kc5 57.
g5 Kb5 58. g6 Kxa5 59. g7 Kb6 60. g8=Q Kc5 61. h4 Kc6 62. Qc4+ Kd7 63. h5 Ke7
64. Kg5 Kd6 65. h6 Ke5 66. h7 Kd6 67. h8=Q Kd7 {***AUFGEGEBEN***} 1-0

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