
Zitat von
Tom
Die Erklärung befriedigt mich noch nicht ganz.
Ich meine, es muss doch immerhin sichergestellt sein, dass Abzüge, Schachs, Fesselungen etc. in unmittelbarer Nähe des aktuellen Zuges auf jeden Fall berücksichtigt werden, nicht wahr?
Sonst würde das Programm ja in jede Falle tappen. Kann es sein, dass Nullmove erst vielleicht so ab dem 10. Halbzug eingesetzt wird?
Hallo !
Wann und wie genau die Programmierer den Nullmove einsetzen ist ein wohlgehütetes Geheimnis ! Deshalb muß man ja zu Teststellungen greifen...
Daß die Nullmove-Heuristik unterschiedlich eingesetzt wird, kann man z.B. dadurch überprüfen, indem man das ursprüngliche Nullmove-Problem um eine Reihe nach oben verschiebt. Der Centurion hat hier - wie auch im Originalproblem- auf Grund des Nullmoves keine Chance das Matt zu finden, ich hab nach jeweils 3 Stunden erfolgloser Mattsuche abgebrochen (auf Analysestufe). Die Mattsuchstufen funktionieren prinzipiell anders als die Analysestufen, deshalb sind sie nullmove-frei. Aber viel wichtiger sind ja die normalen Spielstufen bzw. die Analysestufe.
Nullmove-Problem
2#
1. Sh4 !
8/7p/5K1k/7r/3n4/5N2/7R/8 w - - 0 1
Führt man nun aber im "verschobenen" Problem den Einleitungszug 1. Th2+ Th5 aus, löst der Centurion das verbliebene Matt in 2 in null komma nix ! Im Originalproblem ist auch der Zweizüger nach 1. Th1+ Th4 vollkommen unlösbar. Wo liegt nun der Unterschied ? Die Erklärung ist einfach: im ersten Beispiel führt nach 1. Th1+ Th4 die Nullzug-Variante 2. Th2 3. Th1 nur zum Remis durch Stellungswiederholung, hingegen in der verschobenen Position kommt nach 1. Th2+ Th5 nun die Nullzug-Variante 2. Th3 3. Th1 hinzu, mit anschließendem Matt. Die feinen Nuancen des Nullzugs.
Viele Grüße
Hans-Jürgen