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-   -   Stellung: Zwei Endspielstolpersteine (https://www.schachcomputer.info/forum/showthread.php?t=6704)

Paisano 10.10.2022 11:43

Zwei Endspielstolpersteine
 
Hallo zusammen,

in einer Partie meines Schröder 8-Bit Turniers kam es in der Partie MMV gegen Polgar zu einem interessanten Endspiel.

Zwei der spielentscheidenden Stellungen habe ich einigen anderen Geräten vorgesetzt mit nachfolgenden Ergebnissen.


Auch für den Durchschnittsschachspieler ist hier leicht erkennbar, dass der Zug 1.c7 sofort verliert, Schwarz schlägt mit dem Läufer und
und wird einen seiner Bauern umwandeln. Bis dahin ist es natürlich noch ein langer Weg und das macht den Oldies unter den Geräten arg zu schaffen...

Keine Probleme hat der Chessgenius Pro, nach 15 Sekunden wird c7 verworfen und auf Lg2 umgeschwenkt und dabei bleibt er auch noch nach 3 Stunden Rechenzeit.
Beim Mach III habe ich nach 24 Minuten abgebrochen, c7 wäre sein Zug gewesen.

Verwirrend wird es dann bei verschiedenen Morsch Geräten, beginnen wir mit dem Atlanta 32 Mhz. Nach anfänglichem c7 kommt nach 3 Min 22 Sek Lg2,
nach ca. 10 Min wieder c7 und nach weiteren 10 Min wieder Lg2 (16. Hz).

Der GK 2000 startet ein paar Sekunden mit Lg2 und wechselt dann zu c7 über und bleibt auch nach eineinhalb Stunden dabei.
Die Talking Chess Academy habe ich aufgrund seines Taktik Levels (Lvl 99), in welchem auf die Nullmove Technik verzichtet wird, getestet.
Im ersten Versuch wurde sofort Lg2 angezeigt und der Zug auch nach 8 Stunden beibehalten. In einem weiteren Versuch folgte dann allerdings erstmalig c7
und anschliessend Lg2, wobei der Zug c7 als nächster Zug in der Hauptvariante vorgeshen war. Auf der normalen Infinite Stufe spielt die TCA genauso wie der GK200.

Kurzum, die Morsch Geräte stochern hier blindlings im Variantenbaum herum, ohne wirklich die Stellung auch nur annähernd zu "begreifen". Leider habe ich die
Stellungsbewertungen nicht notiert, aber soweit ich mich erinnere, waren immer nur geringe Differenzen bei den verschiedenen Zügen vorhanden.

Zur zweiten Stellung, die in der Partie nach dem 74. Zug von Weiss entstand, gab mir Schachfreund Hans-Jürgen den Tip,
den schwarzen König von e4 nach c2 zu versetzen, um die Verführung für Schwarz noch zu erhöhen. somit ergbit sich diese Stellung mit Schwarz am Zug:


Nimmt Schwarz den Bauern auf b3, wird es nur Remis, der sichere Gewinn entsteht nach f3.

Wie in der ersten Stellung auch hat der Chessgenius Pro keine Probleme, nach 1.... f3 ein kurzer Wechsel zu Kd3,
um dann auch gleich wieder zu f3 zu wechseln, was auch nach einer Stunde noch favorisiert wird.
Der Mach III hat nur Kxb3 auf dem Schirm und belibt auch nach 23 Min dabei.

Der Atlanta zeigte in meinem ersten Versuch nach 24 Stunden und 21. Hz Rechentiefe immer noch Kxb3 an, also an der Rechentiefe hapert es nicht, dass er hier versagt.
In einem weiteren Versuch mit dem Atlanta wechselt er nach einer Stunde und 7 Min im 15. Hz zu f3, nach 4 Stunden rechnet er immer noch am gleichen Ast,
ohne eine Hauptvariante anzuzeigen. Möglicherweise habe ich den zwischenzeitlichen Wechsel in meiner ersten Übernachtanalyse nicht mitgekommen
und der Atlanta wechselt später wieder zu Kxb3 zurück, aber das erpare ich mir zu überprüfen.
GK2000 und TCA spielen hier auf der Analysestufe beide nach 4 Sekunden f3 und halten den Zug auch nach 10 Minuten noch.

Soviel zu meinen Erfahrungen und Ergebnissen, vielleicht hat ja der ein oder andere Leser Lust, weitere Geräte zu testen.

Viele Grüße
Uwe

Mapi 10.10.2022 15:24

AW: Zwei Endspielstolpersteine
 
Hallo Uwe,

Der Genius 68030 33 Mhz benötigt für die 1. Stellung 1min. 24 sek für Lg2
mit einer Suchtiefe von 9/21
vorher will er auch c7 spielen.

Der Risc 2500 mit 2 MB Hash spielt auch nach 20 min c7 mit einer Bewertung von -0.30 und einer Rechentiefe von 10/12



viele Grüße
Markus

applechess 10.10.2022 18:12

AW: Zwei Endspielstolpersteine
 
Zitieren:

Zitat von Paisano (Beitrag 110073)
Hallo zusammen,

in einer Partie meines Schröder 8-Bit Turniers kam es in der Partie MMV gegen Polgar zu einem interessanten Endspiel.

Zwei der spielentscheidenden Stellungen habe ich einigen anderen Geräten vorgesetzt mit nachfolgenden Ergebnissen.

Viele Grüße
Uwe

Hallo Uwe
Interessante Tests, danke.
Gruss
Kurt

udo 11.10.2022 09:36

AW: Zwei Endspielstolpersteine
 
Das Problem an der ersten Stellung ist, das der Zug c6-c7 auch später noch verführerisch sein kann. Also nach 1.Lg2 oder, was auch Remis ist 1.Ke6 . Alle anderen ersten Züge von Weiß verlieren wohl, laut Stockfish.

Mein MMVI will übrigens bei 15min/Zug 1.Lf1!? spielen, was auch verliert.

Nach
1.Lf1 f5 will er dann
2.c7? spielen.

Mephisto III 6,1 Mhz spielt auf St. 7 1.c7?

Ich muss die beiden mal länger rechnen lassen.

udo 11.10.2022 13:12

AW: Zwei Endspielstolpersteine
 
In der zweiten Teststellung rechnet der MMVI sofort an 1.f3 und bleibt auch dabei. Aber nach 2.Kd5 besteht wieder die Verführung 2....Kxb3?

1.......... f3 !
2.Kd5 Kxb3?

und er ereicht nur Remis auf St. 15min/Zug sel. +

Der Mephisto III spielt auf St. 7 (10min/Zug) auch

1..........f3!
2.Kd5 Kxb3? nach gut 2 Stunden

Lucky 11.10.2022 18:35

AW: Zwei Endspielstolpersteine
 
Da mit meinem Gerät (Atlanta 20 Mhz) bei diesen Stellungen nicht viel zu holen ist, zog ich diese wenigstens zur schnellen kleinen Endspielübung gegen die Maschine heran, bei 5-Sekunden-Einstellung des Gerätes, was mir völlig ausreicht. Ein Sieg mit Schwarz gegen den Atlanta mit Weiß nach 1. c7 ist kein Problem, wiewohl auch hier Wachsamkeit geboten ist, dagegen ein Remis zu halten mit Weiß nach 1. Lg2 gegen den Atlanta mit Schwarz ist auf meinem bescheidenen Schachniveau leider nicht möglich.

Es hat dennoch Spaß gemacht. ;-)


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